Das Auswärtige Amt und die Kolonien

Das Auswärtige Amt und die Kolonien

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783406807138
Untertitel:
Geschichte, Erinnerung, Erbe
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Herausgeber:
C.H. Beck
Auflage:
1. Auflage
Anzahl Seiten:
592
Erscheinungsdatum:
16.05.2024
ISBN:
978-3-406-80713-8

NEUE PERSPEKTIVEN AUF DIE DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE

Die eigene Zeit als Kolonialmacht sei im Vergleich mit Ländern wie Frankreich oder Großbritannien kurz und relativ unproblematisch gewesen: So sah man es hierzulande lange. Doch das war ein Irrtum. Heute steht die deutsche koloniale Vergangenheit zu Recht im Zentrum kontrovers geführter Debatten über das koloniale Erbe in einer globalen Welt. Dieses Buch beleuchtet mit dem Auswärtigen Amt einen zentralen Akteur des deutschen Kolonialismus und spannt den Bogen vom Deutschen Kaiserreich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf Deutschland, sondern auch in die betroffenen Gesellschaften Afrikas, Asiens und Ozeaniens.

Mit dem Versailler Vertrag von 1919 endete die formale deutsche Kolonialherrschaft. Doch koloniales Denken lebte in der Mitte der deutschen Ge sellschaft fort so auch im Auswärtigen Amt, dem eine Mitverantwortung für Gewalt und Verbrechen in den deutschen Kolonien zukommt. Die Folgen seines Handelns sind noch bis in unsere Gegenwart spürbar. In der Zeit der NS-Diktatur verbanden sich nationalkonservative, monarchistische und antirepublikanische Haltungen im Auswärtigen Amt mit den expansionistischen und rassistischen Zielen des Nationalsozialismus. Ab 1949 prägten Indifferenz und Ignoranz, Passivität und Relativierung die bundesdeutsche Politik gegenüber den ehemaligen Kolonien im globalen Süden. Heute ist das Amt maßgeblich an Verhandlungen über Restitution und Wiedergutmachung beteiligt. Zudem wird es von einer diverser gewordenen deutschen Gesellschaft mit Fragen zur kolonialen Vergangenheit konfrontiert. Aus Gründen der historischen Gerechtigkeit, aber auch angesichts einer veränderten Weltlage muss sich das Amt seiner eigenen Kolonialgeschichte stellen.

Das Auswärtige Amt und sein koloniales Erbe erstmals aufgearbeitet Die deutsche Kolonialgeschichte wird derzeit stark debattiert Die deutschen Kolonialverbrechen sind immer noch zu wenig bekannt Neue Perspektiven für eine postkoloniale Zeit Die Autor:innen kommen aus Deutschland und aus den ehemaligen Kolonien


Möchte ich sehr ans Herz legen."
Annalena Baerbock

Herausgeber und Autorenteam gehen wichtige Schritte auf dem Wege zu genauerer Aufklärung der deutschen Kolonialgeschichte.
Deutschlandfunk, Wolfgang Stenke

Das Auswärtige Amt stellt sich den Schattenseiten der eigenen Geschichte."
Podcast Table.Media, Helene Bubrowski

Wissenschaftler aus Afrika, Asien, Europa und Amerika haben sich mit der Rolle des Auswärtigen Amts in der Kolonialzeit befasst.
dpa und weitere Medien

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler [haben] die Rolle des Außenministeriums in der Kolonialzeit und deren Bedeutung untersucht.
epd und weitere Medien

Ein ziemlich schonungsloses Fazit. Der Sammelband wirft die zum Umgang mit diesen Kontroversen nötigen Fragen auf und macht neugierig auf mehr.
taz, Dominic Johnson

Ein grundlegendes Buch.
Dresdner Morgenpost

"Für das Verständnis der Problematik ist die Lektüre dieses Sammelbandes ein großer Vorteil.
Amerindian Research, Mario Koch

Zusammenschau von relevanten Themen und Zugängen
FAZ, Andreas Eckert

Autorentext
Carlos Haas war von 2013 bis 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und ist seit April 2020 Akademischer Rat a. Z. am Historischen Seminar der LMU München.

Lars Lehmann ist Wissenschaftlicher Koordinator des Schelling-Forums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Würzburg.

Brigitte Reinwald ist Professorin für die Geschichte Afrikas am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover.

David Simo ist emeritierter Professor für German Studies an der Université de Yaoundé 1 in Kamerun. Er ist Reimar-Lüst-Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung.

Klappentext
NEUE PERSPEKTIVEN AUF DIE DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE

Mit ihrer Studie zur NS-Geschichte des Auswärtige Amtes haben Eckart Conze, Norbert Frei und andere große Aufmerksamkeit erzielt. Der vorliegende Band widmet sich nun dem Amt als einem zentralen Akteur im deutschen Kolonialismus und reagiert damit auf die neue Dringlichkeit, die der Beschäftigung mit Deutschlands kolonialer Vergangenheit heute zukommt - aus Gründen der historischen Gerechtigkeit, aber auch angesichts einer veränderten Weltlage.

Kaum eine heute noch bestehende Institution war für die deutsche Kolonialgeschichte bis 1918/19 so wichtig wie das Auswärtige Amt. Und auch heute ist es entscheidend daran beteiligt, nach einem angemessenen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit zu suchen. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Band die Rolle des Auswärtigen Amtes in der deutschen Kolonialgeschichte und ordnet sie in die weiter gefassten sozialen, kulturellen und politischen Kontexte ein. Dabei greift er weit in das 20. Jahrhundert aus und behandelt auch die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus sowie die ersten Jahrzehnte nach 1945. Die Autorinnen und Autoren widmen sich nicht nur Deutschland, sondern nehmen auch die betroffenen Gesellschaften Afrikas, Asiens und Ozeaniens in den Blick. Auf diese Weise leisten sie einen wichtigen Beitrag zur kontrovers geführten Debatte über das koloniale Erbe in einer globalen Welt.

Das Auswärtige Amt und sein koloniales Erbe - erstmals aufgearbeitet Die deutsche Kolonialgeschichte wird derzeit stark debattiert Die deutschen Kolonialverbrechen sind immer noch zu wenig bekannt Neue Perspektiven für eine postkoloniale Zeit Die Autor:innen kommen aus Deutschland und aus den ehemaligen Kolonien

Zusammenfassung
NEUE PERSPEKTIVEN AUF DIE DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE

Seine NS-Geschichte hat das Auswärtige Amt durch die große und breit wahrgenommene Studie von Eckart Conze, Norbert Frei und anderen aufarbeiten lassen. Dasselbe unternimmt der vorliegende Band nun für die Zeit des Kolonialismus und reagiert damit auf die neue Dringlichkeit, die der Beschäftigung mit Deutschlands kolonialer Vergangenheit heute zukommt aus Gründen der historischen Gerechtigkeit, aber auch angesichts einer veränderten Weltlage.

Kaum einer heute noch bestehenden Institution kam in der deutschen Kolonialgeschichte eine so bedeutende Rolle zu wie dem Auswärtigen Amt. Mit seiner Kolonialabteilung bzw. dem daraus hervorgegangenen Reichskolonialamt war es bis 1918/19 ein wichtiger Akteur des deutschen Kolonialismus. Und heute ist das Auswärtige Amt entscheidend daran beteiligt, wenn es darum geht, nach einem angemessenen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit zu suchen. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Band die Rolle des Auswärtigen Amtes in der deutschen Kolonialgeschichte und ordnet sie in die weiter gefassten sozialen, kulturellen und politischen Kontexte ein. Dabei greift er weit in das 20. Jahrhundert aus und behandelt auch die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus sowie Erinnerung und Wiedergutmachungsversuche nach 1945. Die Autorinnen und Autoren stammen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den ehemaligen Kolonien. Auf diese Weise soll ein Dialog auf Augenhöhe geführt und die Perspektive der ehemaligen Kolonien in den Mittelpunkt gerückt werden.

Inhalt
Das Auswärtige Amt und die Kolonien.
Geschichte Erinnerung Erbe
Carlos Alberto Haas, Lars Lehmann, Brigitte Reinwald, David Simo


I. Die direkte Kolonialherrschaft

Den «Platz an der Sonne» verwalten. Die Kolonia…


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