Herausgeber:
Böhlau-Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:
14.04.2025
Interdisziplinäre Perspektiven auf Recht und Justiz der Vormoderne
Als Justizkollegium und oberster Lehnshof des Heiligen Römischen Reiches zählte der Reichshofrat zur Gruppe kollegialisch organisierter Zentralgerichte, die sich in der Frühen Neuzeit ausformte und im Zuge der europäischen Expansion über weite Teile der Welt ausbreitete. Sein im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv verwahrtes schriftliches Erbe besteht aus Akten und Protokollen auf mehr als einem Regalkilometer und bildet eine herausragende Quelle für interdisziplinäre Studien zu Recht und Justiz der Vormoderne. Teile des Bestandes konnten in den vergangenen Jahren durch ein deutsch-österreichisches Kooperationsprojekt erschlossen werden. Beiträge aus Geschichts-, Rechts-, Archiv- und Wirtschaftswissenschaft beleuchten die hiermit verbundenen Forschungsperspektiven. Darüber hinaus wird am Beispiel der umfangreichen reichshofrätlichen Protokollüberlieferung das Potential der Digital Humanities bei der Erforschung frühneuzeitlicher Zentralgerichte diskutiert.
Autorentext
Anja Amend-Traut ist Professorin für Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Anette Baumann ist Leiterin der Forschungsstelle der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung e.V. in Wetzlar. Ulrich Eisenhardt ist emeritierter Professor für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht an der Fernuniversität Hagen. Ellen Franke ist Rechtshistorikerin und wissenschaftliche Geschäftsführerin der Historischen Kommission zu Berlin e.V. Peter Oestmann ist Professor für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Münster. Eva Ortlieb ist Historikerin und hat für verschiedene Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland und Österreich gearbeitet. Dr. Matthias Schnettger ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Mainz. Georg Vogeler ist seit 2016 Professor für Digital Humanities an der Universität Graz. Er promovierte in Historischen Hilfswissenschaften und forscht deshalb in den Digitalen Geisteswissenschaften mit Forschungsschwerpunkten in der Digitalen Edition, der Digitalen Diplomatik und Semantic Web-Technologien im Einsatz für geisteswissenschaftliche Forschung. Dr. Stephan Wendehorst ist Rechts- und Allgemeinhistoriker in Gießen und Wien. Ulrich Rasche ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen im Erschließungsprojekt "Die Akten des Kaiserlichen Reichshofrats" in Wien. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Universitätsgeschichte, Reichsgeschichte, Archivwissenschaft und Aktenkunde.
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