Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte 10
Herausgeber:
Duncker & Humblot
Erscheinungsdatum:
08.02.1996
Friedrich der Große ist Wissenschaftlern und historisch Interessierten als ein "Klassiker der Diplomatie" gut bekannt. Doch wie dachte der König über das europäische Gleichgewicht, das sich im 18. Jahrhundert zwischen den Großmächten herausgebildet hatte? Welche Rolle spielte diese Kategorie in seinem außenpolitischen Verständnis? Der Autor behandelt diese Frage schwerpunktmäßig für die Zeit nach dem Hubertusburger Frieden und konstatiert zunächst, daß der unter dem Einfluß der deutschen und französischen Frühaufklärung stehende Kronprinz seine Vorstellungen von einer europäischen Balance mit ethischen Werten, insbesondere mit der Idee vom Weltfrieden, verband. Vor die Herausforderung gestellt, ab 1740 als König selbstverantwortete Hausmacht- und Eroberungspolitik zu betreiben, wurde der Begriff sehr schnell zu einem pragmatischen Instrument. Die Thematik wird allerdings nicht allein auf das Denken Friedrichs eingeengt. Vielmehr wurde eine Synthese angestrebt aus dem außenpolitischen Gleichgewichtsdenken des Königs auf der einen und dem historischen Prozeß der Diplomatie auf der anderen Seite. Es wird hervorgehoben, daß der König sehr wohl in europäischen Dimensionen gedacht und gehandelt hat, obgleich er aufgrund der Erfahrungen des Siebenjährigen Krieges zunächst eine konsequente Abkoppelungspolitik von den Westmächten verfolgte. Ausführlich wird auf die Vorgeschichte der ersten Teilung Polens und hierbei auf die besondere Rolle des Preußenkönigs eingegangen. Im Ergebnis gelegentlicher Vergleiche zwischen den außenpolitischen Konzeptionen und Balancevorstellungen Preußens, Rußlands, Österreichs und Frankreichs behandelt der Autor die Frage, ob der Gleichgewichtsmechanismus als ein "Friedenssicherungssystem" in der frühen Neuzeit bezeichnet werden sollte.
Klappentext
Friedrich der Große ist Wissenschaftlern und historisch Interessierten als ein "Klassiker der Diplomatie" gut bekannt. Doch wie dachte der König über das europäische Gleichgewicht, das sich im 18. Jahrhundert zwischen den Großmächten herausgebildet hatte? Welche Rolle spielte diese Kategorie in seinem außenpolitischen Verständnis? Der Autor behandelt diese Frage schwerpunktmäßig für die Zeit nach dem Hubertusburger Frieden und konstatiert zunächst, daß der unter dem Einfluß der deutschen und französischen Frühaufklärung stehende Kronprinz seine Vorstellungen von einer europäischen Balance mit ethischen Werten, insbesondere mit der Idee vom Weltfrieden, verband. Vor die Herausforderung gestellt, ab 1740 als König selbstverantwortete Hausmacht- und Eroberungspolitik zu betreiben, wurde der Begriff sehr schnell zu einem pragmatischen Instrument. Die Thematik wird allerdings nicht allein auf das Denken Friedrichs eingeengt. Vielmehr wurde eine Synthese angestrebt aus dem außenpolitischen Gleichgewichtsdenken des Königs auf der einen und dem historischen Prozeß der Diplomatie auf der anderen Seite. Es wird hervorgehoben, daß der König sehr wohl in europäischen Dimensionen gedacht und gehandelt hat, obgleich er aufgrund der Erfahrungen des Siebenjährigen Krieges zunächst eine konsequente Abkoppelungspolitik von den Westmächten verfolgte. Ausführlich wird auf die Vorgeschichte der ersten Teilung Polens und hierbei auf die besondere Rolle des Preußenkönigs eingegangen. Im Ergebnis gelegentlicher Vergleiche zwischen den außenpolitischen Konzeptionen und Balancevorstellungen Preußens, Rußlands, Österreichs und Frankreichs behandelt der Autor die Frage, ob der Gleichgewichtsmechanismus als ein "Friedenssicherungssystem" in der frühen Neuzeit bezeichnet werden sollte.
Inhalt
Inhaltsübersicht: Einleitung - I. Zur Geschichte des Gleichgewichtsdenkens in der Diplomatie und bei Friedrich dem Großen bis 1763 - II. Die preußische Ausrichtung auf Rußland nach 1763 und der Verlust an europäischer Dimension im Balancedenken des Königs - III. Regionales Gleichgewichtsdenken des Preußenkönigs während der polnischen Krise und des sich verschärfenden Konflikts auf dem Balkan 1767-1770 - IV. Der Weg in die Teilung Polens 1769-1771: Gleichgewicht als Steuerung des agrandissements - V. Bemühungen um eine Integration Österreichs in das Teilungssystem 1771/72. Die Dominanz der preußisch-österreichischen Rivalität - VI. Außenpolitische Strategie im Zeichen neuer Krisen und Konflikte 1772-1775 - VII. Diplomatie und Balancevorstellungen Friedrichs des Großen im Vorfeld und während des bayerischen Erbfolgekrieges 1775-1779 - VIII. Preußen zwischen dem Teschener Frieden und ersten Anzeichen für eine Beendigung des Krieges im Westen 1779-1782 - IX. Die zum "Chaos" gewordene Politik - X. Zusammenfassung: Das Gleichgewicht, ein Friedenssicherungssystem? Der Stellenwert dieser Kategorie in der Außenpolitik des Königs - Quellen- und Literaturverzeichnis
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