Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Schriften zum Wirtschaftsrecht 128
Genre:
Handels- & Wirtschaftsrecht
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Erscheinungsdatum:
31.03.2000
Aufgrund des technischen Fortschritts ist es den Gesellschaften heutzutage theoretisch möglich, ihr gesamtes Wissen sämtlichen Konzerngesellschaften zur Verfügung zu stellen. Es drängt sich daher die Frage auf, ob sich eine Gesellschaft bei ihren Geschäften auch die Kenntnisse der mit ihr verbundenen Gesellschaften zurechnen lassen muß und damit den Schutz der Wissensnormen verliert. Zur Klärung dieser Frage beschäftigt sich der Verfasser zunächst mit der umstrittenen Frage, was überhaupt das Wissen einer Gesellschaft ist. Insbesondere besteht nach wie vor Streit darüber, auf welcher rechtlichen Grundlage und in welchem Umfang einer Gesellschaft das Wissen der für sie handelnden Personen zugerechnet werden kann. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß die einzelnen Zurechnungsnormen auf die Zurechnung des Wissens von Organmitgliedern und Gesellschaftern einer juristischen Person keine unmittelbare oder analoge Anwendung finden. Der Verfasser folgt vielmehr der Rechtsprechung des BGH, wonach eine Zurechnung des Wissens im Wege einer allgemein wertenden Zurechnung erfolgt. Maßgebliches Wertungskriterium ist dabei die tatsächliche Einflußnahme auf die Entscheidungsfindung. Anhand der gefundenen Ergebnisse beschäftigt sich der Verfasser dann mit der eigentlichen Frage, bei welcher Form der Konzernverbundenheit eine Wissenszurechnung zwischen zwei Gesellschaften begründet werden kann. Dabei ist festzustellen, daß das Wissen einer herrschenden Gesellschaft der abhängigen Gesellschaft unabhängig von der jeweiligen Konzernform immer dann zuzurechnen ist, wenn der Konzernvorstand tatsächlichen Einfluß auf die Geschäfte der Tochtergesellschaft nimmt. Dies gilt auch umgekehrt für die Zurechung des Wissens der Tochter- auf die Muttergesellschaft.
Autorentext
Wolfgang Schüler, Jg. 1952, ist Rechtsanwalt, ehrenamtlicher Bürgermeister, Herausgeber einer Regionalzeitung und Autor zahlreicher Kriminalgeschichten und Beiträge zur Historie der Kriminalistik. Seit 1999 ist er Mitglied in der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur 'Das Syndikat'.
Inhalt
Inhaltsübersicht: § 1 Einleitung: Problemstellung - Gang der Untersuchung - § 2 Allgemeine Grundlagen: Die Zurechnung - Das Wissen - Wissenszurechnung - Wissenszurechnung innerhalb einer juristischen Person - § 3 Wissenszurechnung im Konzern bei tatsächlicher Ausübung der Leitungsmacht: Einheit und Vielheit im Konzern - Konzernrechtliche Zurechnungsnormen - Wissenszurechnung im Vertragskonzern - Wissenszurechnung im Eingliederungskonzern - Wissenszurechnung im faktischen AG-Konzern - Wissenszurechnung im faktischen GmbH-Konzern - Zusammenfassung - § 4 Wissenszurechnung im Konzern ohne konkrete Beteiligung an der Entscheidungsfindung: Wissenszurechnung im Vertragskonzern - Wissenszurechnung im Eingliederungskonzern - Wissenszurechnung im faktischen AG-Konzern - Wissenszurechnung im faktischen GmbH-Konzern - § 5 Schlußfolgerungen und Auswirkungen auf die Kommunikationsstruktur im Konzern: Umgekehrte Zurechnung (von unten nach oben) - Konsequenzen für die Kommunikationsstruktur - § 6 Zusammenfassung der Ergebnisse - Literaturverzeichnis - Sachregister
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