Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Erich Marcks (1861-1938) in der deutschen Geschichtswissenschaft.
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Erscheinungsdatum:
30.04.2003
Die Untersuchung gilt dem in seiner Generation einstmals als führend erachteten Historiker Erich Marcks. Es soll ein integrativer Ansatz der Erforschung historiographischer Oeuvres exemplarisch vorgeführt werden. Historie ist literarische Hervorbringung, sie hat wie Literatur eine wesentlich formale Seite und zeigt sich beeinflußt durch literarische Erzählverfahren; Historie ist aber zugleich Wissenschaft in einem disziplinären Entwicklungszusammenhang, und sie ist Politik, die sich aus politischer Lebenspraxis und Zeitgenossenschaft speist. Des weiteren zielt die Studie auf eine grundsätzliche Verteidigung des Historismus gegen die Anwürfe seiner zahlreichen Verächter. Die im »Irrationalismus«-Vorwurf gipfelnden Gemeinplätze der Kritik werden im Angesicht der Texte und von einem geschichtstheoretisch-narrativistischen Standpunkt aus zurückgewiesen. Marcks' Texte sind Kunst und doch Wissenschaft. Die politische Seite seines Wirkens verdient differenziertere Deutungen als die vom »alldeutschen Annexionismus« oder der »Wegbereitung des Nationalsozialismus«. Und: Anders als die Forschung will, war Marcks kein »Ranke-Epigone«. Die Entwicklung seiner durchaus modernen Perspektiven vollzog sich ohne Ranke. Der in der Forschung bisher verwendete Begriff des »Neorankeanismus« ist unbrauchbar.
Klappentext
Die Untersuchung gilt dem in seiner Generation einstmals als führend erachteten Historiker Erich Marcks. Es soll ein integrativer Ansatz der Erforschung historiographischer Oeuvres exemplarisch vorgeführt werden. Historie ist literarische Hervorbringung, sie hat wie Literatur eine wesentlich formale Seite und zeigt sich beeinflußt durch literarische Erzählverfahren; Historie ist aber zugleich Wissenschaft in einem disziplinären Entwicklungszusammenhang, und sie ist Politik, die sich aus politischer Lebenspraxis und Zeitgenossenschaft speist. Des weiteren zielt die Studie auf eine grundsätzliche Verteidigung des Historismus gegen die Anwürfe seiner zahlreichen Verächter. Die im "Irrationalismus"-Vorwurf gipfelnden Gemeinplätze der Kritik werden im Angesicht der Texte und von einem geschichtstheoretisch-narrativistischen Standpunkt aus zurückgewiesen. Marcks' Texte sind Kunst und doch Wissenschaft. Die politische Seite seines Wirkens verdient differenziertere Deutungen als die vom "alldeutschen Annexionismus" oder der "Wegbereitung des Nationalsozialismus". Und: Anders als die Forschung will, war Marcks kein "Ranke-Epigone". Die Entwicklung seiner durchaus modernen Perspektiven vollzog sich ohne Ranke. Der in der Forschung bisher verwendete Begriff des "Neorankeanismus" ist unbrauchbar.
Inhalt
Inhaltsübersicht: Einleitung - A. Der Künstler: Einleitung: Der Gesichtspunkt der Form - Der Stil - Formen des Erzählens - Die Novellen Paul Heyses und Conrad Ferdinand Meyers als Vorbilder der Form - Geschichtsschreibung aus dem Geiste des »poetischen Realismus« - Die Methode von »Anschauung« und »Einfühlung«. Exkurs: Erich Marcks und Jacob Burckhardt - Marcks' Methode im Spiegel methodologischer Überlegungen von Zeitgenossen - Der anschauende Historiker und die Bilder seiner Zeit - B. Der Wissenschaftler: Einleitung: »Rankerenaissance« und »Neorankeaner« - »Verständnis«, Psychologie und Biographie - Der Weg des Studenten zu »Bismarck« - Der werdende Historiker als Zeitgenosse: Kulturgeschichte und Nationalökonomie - Der Professor und die Richtungen seines Fachs - Historiographie ohne epigonalen Rankeanismus - Wissenschaft und Wirkung - Bismarck - C. Der Politiker: Einleitung: »Gelehrtenpolitik« und die Gebildeten zwischen Bismarck und Hitler - Bismarck und Wilhelm II. im Blick des jungen Zeitgenossen - Historisch-didaktische Bemühungen um »England und Deutschland« - Marcks' Deutung des Imperialismus - Politik und Geschichtsdidaktik im Jahrzehnt vor dem Weltkrieg - Krieg und Kriegsziele - Ende des Krieges. Revolution. Beginnende Republik. Exkurs: Marcks und die Juden - Die ersten Jahre von Weimar: Zeitfremdheit und politische Reden über Geschichte - Nach Locarno: Annäherungen und fortdauernde Distanz. Aufhellungen seit 1930 - 1933-1938: »Schwung« und »Bedenkliches« - Schluß - Quellen und Literatur - Personenregister
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