Juden im Recht.

Juden im Recht.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428125210
Untertitel:
Neue Zugänge zur Rechtsgeschichte der Juden im Alten Reich.
Genre:
Judentum
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
419
Erscheinungsdatum:
31.05.2007
ISBN:
978-3-428-12521-0

Die Autoren des vorgelegten Bandes zeigen, dass die jüdischen Lebenswelten nur als Teil der heterogenen, imperial überwölbten Herrschafts-, Rechts- und Gesellschaftsordnung des Römisch-Deutschen Reiches zu verstehen sind. Bei dem Versuch, die Juden als Individuen und als Gruppe in diesem strukturell vielschichtigen Gemeinwesen zu verorten, liegt der Fokus auf zwei ineinander greifenden Konstellationen: Schwerpunkt sind zum einen die Beziehungen zwischen jüdischem Binnenraum und nicht-jüdischer Umwelt, zum anderen das Spannungsverhältnis zwischen Landesherrschaft und den imperialen, durch Kaiser und Reich bestimmten Rahmenbedingungen jüdischer Existenz. Ansatzpunkt für das Ausloten jüdischer Handlungsräume sind die Rechtsverhältnisse der Juden sowie innerjüdisch beanspruchte Entscheidungsbereiche. Damit steht sowohl der Aspekt der Wahrung und Gewährung einer eigenen rechtlichen Sphäre im Zentrum des Bandes, als auch Fragen nach den Parametern jüdischer Handlungsspielräume, die in ihrer Begrenztheit nicht unilateral durch den Kaiser, die Landesherrschaften oder das jüdische Religionsrecht bestimmt wurden, sondern sich relationell aus den zwischen diesen Ebenen der Herrschaft und des Rechts bestehenden Spannungsverhältnissen ergaben.

Autorentext
Andreas Gotzmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Judaistik an der Universität Erfurt. Stephan Wendehorst ist leitender Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig und derzeit an die Historische Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beurlaubt.

Klappentext
Die Autoren des vorgelegten Bandes zeigen, dass die jüdischen Lebenswelten nur als Teil der heterogenen, imperial überwölbten Herrschafts-, Rechts- und Gesellschaftsordnung des Römisch-Deutschen Reiches zu verstehen sind. Bei dem Versuch, die Juden als Individuen und als Gruppe in diesem strukturell vielschichtigen Gemeinwesen zu verorten, liegt der Fokus auf zwei ineinander greifenden Konstellationen: Schwerpunkt sind zum einen die Beziehungen zwischen jüdischem Binnenraum und nicht-jüdischer Umwelt, zum anderen das Spannungsverhältnis zwischen Landesherrschaft und den imperialen, durch Kaiser und Reich bestimmten Rahmenbedingungen jüdischer Existenz. Ansatzpunkt für das Ausloten jüdischer Handlungsräume sind die Rechtsverhältnisse der Juden sowie innerjüdisch beanspruchte Entscheidungsbereiche. Damit steht sowohl der Aspekt der Wahrung und Gewährung einer eigenen rechtlichen Sphäre im Zentrum des Bandes, als auch Fragen nach den Parametern jüdischer Handlungsspielräume, die in ihrer Begrenztheit nicht unilateral durch den Kaiser, die Landesherrschaften oder das jüdische Religionsrecht bestimmt wurden, sondern sich relationell aus den zwischen diesen Ebenen der Herrschaft und des Rechts bestehenden Spannungsverhältnissen ergaben.

Zusammenfassung
»Der vorliegende Sammelband wird als Meilenstein in die deutsch-jüdische Forschung eingehen. [...] Am vorliegenden Werk sind fast ausnahmslos Historiker und historisch arbeitende Judaisten beteiligt. Auf Grund dessen treten die rechtlichen Aspekte in eine erfrischend neue Verbindung mit politischen, sozialökonomischen und geistesgeschichtlichen Fragestellungen. [...] Die konsequent verfolgte historische Zugangsweise des vorliegenden Sammelbandes erweitert die rechtshistorische Forschung um die Aspekte 'Herrschaft und Recht' in aufhellender Weise. [...] Der Leser erhält mit dieser Lektüre einen tiefen Einblick in neue Wege deutsch-jüdischer Forschung.«
André Griemert, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 58/2008

»Die Fokussierung auf einen so zentralen Aspekt wie Recht - und zwar in Form von Normen, die über Idealvorstellungen Auskunft geben, und der Rechtspraxis, die nicht nur Rückschlüsse auf die konkrete Anwendung des Rechts, sondern auch auf Konflikte, Kompromisse und Lebensverhältnisse zulässt - erweist sich immer wieder als ertragreich. Dass dabei der Pluralität der ständischen Gesellschaft in ihrem Bezug zueinander wie auch zu den politischen Ordnungsstrukturen des Alten Reichs Rechnung getragen wird, stellt eine wesentliche Grundvoraussetzung in frühneuzeitlichen Untersuchungen dar, auf die jedoch allzu häufig vergessen wird. Daher kann die Bewusstmachung dieses Desiderats und ihre erste Einlösung im vorliegenden Sammelband als mustergültig angesehen werden.«
Ellinor Forster, in: Innsbrucker Historische Studien, 28/2012

Inhalt
Inhalt: A. Gotzmann / S. Wendehorst, Zwischen Kaiser, Landesherrschaft und Halacha. Zwischenräume als jüdische Rechts- und Handlungsspielräume - I. Herausforderungen, Quellen, Perspektiven: M. Stolleis, Von den Rechtsnormen zur Rechtspraxis. Zur Rechtsgeschichte der Juden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation - L. Auer / E. Ortlieb, Die Akten des Reichshofrats und ihre Bedeutung für die Geschichte der Juden im Alten Reich - II. Zu Hause in vielen Welten? Jüdische und nicht-jüdische Rechtssphäre zwischen Konkurrenz und Komplementarität: A. Gotzmann, Die Grenzen der Autonomie. Der jüdische Bann im Heiligen Römischen Reich - L. C. Dubin, Die Zivilscheidung einer jüdischen Frau im Habsburgischen Triest des späten 18. Jahrhunderts - D. Freist, Recht und Rechtspraxis im Zeitalter der Aufklärung am Beispiel der Taufe jüdischer Kinder - S. Westphal, Der Umgang mit kultureller Differenz am Beispiel von Haftbedingungen für Juden in der Frühen Neuzeit - C. Kasper-Holtkotte, Die Suche nach Recht und Gericht. Der Fall der Friedberger Juden im 17. Jahrhundert - B. E. Klein, Erbinnen in Norm und Praxis. Fiktion und Realität im Erbstreit der Familien Liebmann - von Geldern - M. Preuß, "... seine frau hette mit hemspacher zu dohn, man solle den rabe von richen brufen". Konstellationen rabbinischer Zuständigkeit in der Kodominatsherrschaft Heinsheim im 18. Jahrhundert - M. Boes, Zweifach im Visier. Jüdische Opfer von Straftaten und Rechtsprechung im Römisch-Deutschen Reich der Frühen Neuzeit - III. Der Kaiser und das Reich: Imperiale Rahmenbedingungen jüdischer Lebenswelten jenseits des frühmodernen Territorialstaats: S. Wendehorst, Das gescheiterte Projekt der jüdischen Kaiserhuldigung in Worms. Symbolische imperiale Herrschaftspraxis und jüdische Teilhabe im Römisch-Deutschen Reich - G. P. Obersteiner, Fiskalische Judenprozesse vor dem Reichshofrat - A. Baumann, Jüdische Reichskammergerichtsprozesse aus den Reichsstädten Frankfurt und Hamburg. Eine quantitative Annäherung - R. Po-chia Hsia, Innerjüdische Konflikte und das Reichskammergericht. Die Judengemeinden und ihre Landesherren (1627-1629) - D. Kaplan, Kooperation und Konflikt. Elsässische Juden, Herrschaft und Recht im Spiegel der Reichskammergerichtsprozesse des 16. Jahrhunderts - K. Härter, Zur Stellung der Juden im frühneuzeitlichen Strafrecht. Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Justizpraxis - IV. Interne Struktur und äußerer Rahmen: Die rechtliche Lage der Juden im Alten Reich in vergleichender Perspektive: S. Litt, Tradition gegen Neuanfang. Die Statuten der jüdischen Gemeinden Friedberg (Hessen), Den Haag und Middelburg aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Vergleich - A. Teller, Der Blick nach Osten. Rechtlicher Status und Rechtssystem der polnischen Judenheit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert


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