Die Länderkammer der Deutschen Demokratischen Republik (19491958).

Die Länderkammer der Deutschen Demokratischen Republik (19491958).

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428135998
Untertitel:
Eine verfassungsgeschichtliche Darstellung von der Entstehung bis zur Auflösung.
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Christian Thiem
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
446
Erscheinungsdatum:
30.11.2011
ISBN:
978-3-428-13599-8

Die Untersuchung zur Länderkammer der DDR beleuchtet die in der Frühzeit des »zweiten deutschen Staates« bestehende Vertretung der Länder bei der Republik. Die Arbeit über ein für das sozialistische Verfassungsdenken grundsätzlich fremdes Element des Föderalismus schöpft ihren Inhalt vorrangig aus bislang nicht ausgewertetem Archivgut und leistet damit einen Beitrag zur langen und besonders an der vorliegenden Arbeit deutlich werdenden wechselvollen Geschichte föderaler Staatlichkeit Deutschlands.

Christian Thiem widmet sich mit seiner Publikation zur Länderkammer einem Verfassungsorgan der Gründungsverfassung der DDR, das bis zum Jahre 1958 im Umfeld eines straff zentralistisch gelenkten Staates bestand. Dieses für das sozialistische Verfassungsdenken grundsätzlich fremde Element des Föderalismus sollte ausweislich der ersten Verfassung die Vertretung der vormalig noch auf dem Gebiet der DDR bestehenden Länder bei der Republik sicherstellen, musste sich gleichwohl rasch dem Machtanspruch der kommunistischen Partei und der zunehmenden Ausrichtung der Staatsorganisation nach dem Prinzip des »demokratischen Zentralismus« unterordnen. Die Untersuchung über diese »zweite Kammer« schöpft ihren Inhalt vorrangig aus bislang nicht ausgewertetem Archivgut und leistet damit einen Beitrag zur langen wechselvollen Geschichte föderaler Staatlichkeit Deutschlands. 2011 ausgezeichnet mit dem Promotionspreis des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie dem Dr. Alfred und Ida Marie Siemens-Preis.

Autorentext
Christian Thiem, geboren in Nürnberg, Jahrgang 1981, Abitur in Erlangen 2002, Wehrdienst, ab 2003 Studium der Rechtswissenschaft in Erlangen, Erste Juristische Prüfung im Jahr 2008 vor dem bayerischen Landesjustizprüfungsamt, Vorbereitungsdienst zunächst im Bezirk des Oberlandesgerichts Nürnberg, dann im Bezirk des Kammergerichts mit Stationen am Landgericht Nürnberg-Fürth, bei der Staatsanwaltschaft Berlin, beim Polizeipräsidenten in Berlin und einer Berliner Rechtsanwaltssozietät, Promotion zum Doktor der Rechte durch die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg im Jahr 2011. Assessorexamen im Jahr 2012 vom dem Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt der Länder Berlin und Brandenburg. Zahlreiche Forschungsaufenthalte am Bundesarchiv und diversen Parteiarchiven. Tätig in der Zentralen Universitätsverwaltung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Klappentext
Christian Thiem widmet sich mit seiner Publikation zur Länderkammer einem Verfassungsorgan der Gründungsverfassung der DDR, das bis zum Jahre 1958 im Umfeld eines straff zentralistisch gelenkten Staates bestand. Dieses für das sozialistische Verfassungsdenken grundsätzlich fremde Element des Föderalismus sollte ausweislich der ersten Verfassung die Vertretung der vormalig noch auf dem Gebiet der DDR bestehenden Länder bei der Republik sicherstellen, musste sich gleichwohl rasch dem Machtanspruch der kommunistischen Partei und der zunehmenden Ausrichtung der Staatsorganisation nach dem Prinzip des "demokratischen Zentralismus" unterordnen. Die Untersuchung über diese "zweite Kammer" schöpft ihren Inhalt vorrangig aus bislang nicht ausgewertetem Archivgut und leistet damit einen Beitrag zur langen wechselvollen Geschichte föderaler Staatlichkeit Deutschlands.

Zusammenfassung
»Mit der Behandlung dieses weithin vergessenen Verfassungsorgans füllt Thiem eine Lücke in der Literatur zur Verfassungsgeschichte der DDR. Zudem gelingt ihm ein substantieller Beitrag zur Klärung der Begriffe Verfassung und Verfassungsrealität.« Stefan Chr. Saar, in: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte, 3-4/2014

»Die Arbeit [leistet somit] auch einen wichtigen Beitrag für die brandenburgische Landesgeschichte nach dem zweiten Weltkrieg.« Detlef Kotsch, in: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte, 63/2012

Inhalt
Einleitung Forschungsstand 1. Der Marxismus-Leninismus und die Ordnung des Staates Das Dynamische in der Staatslehre des Marxismus-Leninismus Das Föderative in der Staatslehre des Marxismus-Leninismus Das Prinzip des demokratischen Zentralismus Verfassungswandel als zwingende Folge der marxistisch-leninistischen Staatslehre 2. Die Verfassungsvorstellungen der Parteien in der sowjetischen Besatzungszone Zwischen Kontinuität und Wandel der staatsorganisatorischen Konzepte Die Verfassungsvorstellungen der CDU als Impuls für eine Vertretung der Länder Der Weg zum SED-Verfassungsentwurf des Jahres 1946 3. Der Weg zur Schaffung der Länderkammer Die Beratungen im Verfassungsausschuss des Deutschen Volksrates 4. Die Länderkammer nach der Verfassung und den Geschäftsordnungen Prolog: Die staatsrechtliche Gestalt der DDR Vorgaben durch Verfassung und Geschäftsordnungen Die Geschäftsordnungen der Länderkammer Die Ausschüsse der Länderkammer Die rechtliche Stellung der Abgeordneten der Länderkammer 5. Die Länderkammer in der Verfassungsordnung der DDR Die Konstituierung der Provisorischen Länderkammer Die Wahlen zur Länderkammer der 1. Wahlperiode im Jahr 1950 Die Schaffung der Bezirke im Jahre 1952 Die Wahl der Länderkammerabgeordneten durch die Bezirkstage im Jahr 1954 Die Länderkammer im Jahr der 3. Parteikonferenz der SED (1956) Der Auflösung der Länderkammer vorausgegangene staatsorganisatorische Entwicklungen Die Auflösung der Länderkammer Exkurs: Renaissance der Länderkammer im Verfassungsentwurf des »Zentralen Runden Tisches«? Schlussbetrachtung Anhang Übersichten 111 Quellen- und Literaturverzeichnis, Personenverzeichnis


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