Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Wirtschaftsmoral als limitierender Produktionsfaktor.
Genre:
Wirtschafts-Lexika
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Erscheinungsdatum:
28.02.2014
Kann der Mangel an, oder auch das Vorhandensein von Moral wirtschaftlich oder in der Gesellschaft etwas leisten, gar etwas anrichten? Die moderne Standardökonomik tut sich schwer, darauf eine Antwort zu finden, weil sie in ihrem System das Phänomen der Moral in die persönlichen Präferenzen des Menschen und in die Handlungsrestriktionen abschiebt. Der Verfasser interpretiert die Wirkungen von (Un)Moral, (Un)Fairness, (Un)Solidarität etc. als artfremde Leistungen bzw. Störfaktoren. Ihren destruktiven Folgen will er mit einem allgemeinen Fairnessgebot begegnen, das in unsere Wirtschaftsordnungen zu integrieren wäre: verknüpft mit einem schützenden Rechtsmittelzug und einer Fairnessvermutung, analog der üblichen Unschuldsvermutung.
Brauchen wir mehr Wirtschaftsmoral? Was leistet sie und kann sie auch etwas anrichten? Diesen Fragen stellt sich Kurt Holzer. Die Ökonomik geht davon aus, dass sich der Homo oeconomicus vom Eigeninteresse leiten lasse. Moralisches Verhalten aber ist mit eigeninteressiertem nicht immer kompatibel und wird von der Theorie in die Präferenzen des Menschen oder in seine Handlungsrestriktionen abgeschoben. Der Autor wählt mutig einen Denkansatz, der sich gegen einige Grundsätze dieses ökonomischen Verhaltensmodells stellt und ersetzt es durch sein neues Breitbandmodell, welches das differenzierte Verhaltensspektrum des Menschen spiegelt. Er geht damit konform mit Erkenntnissen der Neurobiologie und anderer Humanwissenschaften. Gelebte (Un)Moral sieht er als wirtschaftsfremde Ressource, die blind in Wirtschaftskreisläufe interveniert, dort etwas leisten aber auch zerstören kann. Der Autor entwirft eine Leistungstheorie und kommt zum Ergebnis, dass unseren Wirtschaftsordnungen ein konstitutives Fairnessgebot fehle, welches gleichwertig mit dem Wettbewerbsprinzip verankert werden sollte: sanktionierbar und verknüpft mit einem Instanzenzug und einer Fairnessvermutung, analog der Unschuldsvermutung.
Autorentext
Kurt Holzer wurde 1930 in Linz/Donau geboren und maturierte dort im Jahre 1949. Anschließend studierte er Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der (damaligen) Hochschule für Welthandel in Wien, heute: Wirtschaftsuniversität. Seine Graduierung zum Diplomkaufmann erfolgte 1953. Dieses Studium schloss er mit der Promotion zum Doktor der Handelswissenschaften im Jahre 1954 ab. 1955 begann seine Beamtenlaufbahn in der österr. Finanzverwaltung, die er 1958 als Assistent am Institut für Volkswirtschaftslehre der (damaligen) Hochschule für Bodenkultur in Wien fortsetzte. Ab 1962 ist er auch freiberuflich als Wirtschaftstreuhänder tätig und 1964 wurde er für das Fachgebiet Volkswirtschaftslehre habilitiert. Im Jahre 1969 folgte er einem Rufe auf das Ordinariat für Volkswirtschaftslehre der (damaligen) Hochschule für Bodenkultur in Wien, heute: Universität für Bodenkultur. Im Jahre 1990 wurde er emeritiert.
Klappentext
Brauchen wir mehr Wirtschaftsmoral? Was leistet sie - und kann sie auch etwas >anrichten
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