Der Freiheitsbegriff bei Gottfried Wilhelm Leibniz und Martin Heidegger.

Der Freiheitsbegriff bei Gottfried Wilhelm Leibniz und Martin Heidegger.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428155378
Untertitel:
Philosophische Schriften 97
Genre:
Philosophie
Autor:
Günther Neumann
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
200
Erscheinungsdatum:
30.09.2019
ISBN:
978-3-428-15537-8

Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die Frage nach dem Begriff der menschlichen Freiheit als ein philosophisches Grundproblem vor den phänomenologischen Blick zu bringen. Diese Aufgabe führt uns in das Zentrum von Heideggers Philosophie. Heidegger gewinnt seinen eigenen Freiheitsbegriff jedoch in der grundlegenden Auseinandersetzung mit den großen Denkern des Abendlandes. Auch und gerade Leibniz entwickelt seinen Freiheitsbegriff in einer weit ausgreifenden Auseinandersetzung mit der Überlieferung und ermöglicht es, die Frage nach der Freiheit auf unsere durch die Neurowissenschaften aufgeworfenen Gegenwartsprobleme anwenden zu können.

»The Concept of Freedom Propounded by Gottfried Wilhelm Leibniz and Martin Heidegger« The main purpose of this study is the question of how the concept of human freedom can be viewed phenomenologically as a basic problem of philosophy. This challenge leads us to the crux of Heidegger's philosophy. Heidegger's concept of freedom is, however, realised by the way of a fundamental dispute with the great occidental thinkers. Leibniz likewise establishes his own concept of freedom with respect to a wide range of traditional answers and enables us to relate the question of freedom to present-day problems caused by neuroscience.

Autorentext
Günther Neumann studierte zunächst Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg (Diss. in Mathematik, 1986), später Philosophie an der Universität Freiburg i.Br. (Diss. über Husserl und Heidegger, 1998). Er war Stipendiat in Mathematik am Massachusetts Institute of Technology (USA), forschte als Physiker bei der Fraunhofer-Gesellschaft und lehrte an verschiedenen Universitäten. Er ist Mitglied des Editorial Advisory Board der »Heidegger Studies« und des »Heidegger-Jahrbuchs« sowie Mitherausgeber des Heidegger-Nachlasses (u.a. Bd. 62, 72, 80 und 84 der Gesamtausgabe). Seine Forschungen umspannen Wissenschaft und Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen erfolgten auf den Gebieten der Physik und Mathematik, der Phänomenologie, der Naturphilosophie, der antiken und neuzeitlichen Philosophie, der Metaphysik und Ethik.

Inhalt
Einleitung Problemstellung und thematische Eingrenzung Der Aufriss der Untersuchung 1. Der Freiheitsbegriff bei Leibniz Leibniz' Auseinandersetzung mit dem Spinozismus Die Frage nach der Existenz möglicher Welten in Ansehung der göttlichen Wesenheit Der Gottesbegriff als Grund der Leibniz'schen Ontologie und Metaphysik Die Frage nach der Vereinbarkeit von Vorherbestimmung und menschlicher Freiheit Die menschliche Freiheit als unvollkommene Seinsweise der idealen göttlichen Freiheit Die Grade der Vollkommenheit oder Freiheit Der von Gott vollkommen erkannte Begriff einer einzelnen Substanz auf der Grundlage des urteilstheoretischen praedicatum-inesse-subjecto-Prinzips Die Frage nach der Vereinbarkeit der essentialistischen Begriffstheorie mit Kontingenz und Freiheit Die Frage nach der göttlichen Prädestination des in die Welt geworfenen Individuums Das Theodizeeproblem Die dreifache Art des Guten und des Übels: das metaphysische, das physische und das moralische Die Gründe für Gottes Zulassung des moralischen Übels und der Zusammenhang von Freiheit und Sünde Die drei Grundbedingungen von Freiheit: Vernunfteinsicht, Spontaneität und Kontingenz Das Problem der Freiheit und die Einteilung der verschiedenen Formen von Freiheit in den »Nouveaux Essais «. Leibniz' Auseinandersetzung mit John Locke Freiheit als Herrschaft der Vernunft über die Leidenschaften und als Vervollkommnung unserer eigenen menschlichen Natur als Vernunftwesen Deutliche und verfließende Perzeptionen und die Bedeutung der »kleinen Perzeptionen« (»petites perceptions «) Das Problem der göttlichen Erkenntnis und Voraussicht unserer undeutlichen Perzeptionen für die prästabilierte Harmonie Die philosophiegeschichtliche Einordnung der Leibniz'schen »Théodicée« 2. Heideggers Leibniz-Auslegung im Hinblick auf den Begriff der Zeit und der Zeitlichkeit Die Abhebung des »Ungesagten« als die eigentliche Aufgabe der Auslegung Die Übersetzung als hermeneutische Aufgabe Der Leitfaden für Heideggers Leibniz-Auslegung Die substanziale Zeit der Monade und die existenziale Zeitlichkeit des Daseins Die Monade als ursprüngliches Einssein Zusammenfassung der Leibniz-Auslegung Heideggers Exkurs: Die Asymmetrie der Zeit und Gottes Erkenntnis des zukünftigen Kontingenten nach Thomas von Aquin 3. Der Freiheitsbegriff bei Heidegger Heideggers Auslegung der beiden Freiheitsbegriffe Descartes' unter besonderer Berücksichtigung des Molinismus Exkurs: Der heutige universale Deutungsanspruch der Neurowissenschaften als Herausforderung für die Rechtsphilosophie Der methodische Leitfaden und die Aufgabe der Auslegung des Freiheitsbegriffes in »Sein und Zeit« in der Abgrenzung von anderen Interpretationen Der existenzial-ontologische Schuldbegriff und seine Bedeutung für die Rechtsphilosophie Ausblick: Wahrheit und Freiheit auf dem Weg zum Ereignis-Denken Literatur-, Personen- und Sachwortverzeichnis


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