Außergesetzliches in der mündlichen Urteilsbegründung des Strafrichters.

Außergesetzliches in der mündlichen Urteilsbegründung des Strafrichters.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428182015
Untertitel:
Schriften zum Prozessrecht 273
Genre:
Strafrecht
Autor:
Felix Holländer
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
228
Erscheinungsdatum:
31.03.2021
ISBN:
978-3-428-18201-5

Hauptgegenstand der Arbeit sind moralische Ausführungen, im Vordergrund steht hierbei moralischer Tadel am Angeklagten. Die Arbeit geht der Zulässigkeit außergesetzlicher Ausgestaltungen nach und fragt nach Rechtsnatur und Funktionen der teils als »Freiraum« des Richters begriffenen mündlichen Urteilsbegründung. Der Untersuchungsgegenstand wird aus der Perspektive von methodischen Richterleitbildern sowie aus straf(prozess)- und verfassungsrechtlicher Sicht beleuchtet.

»Extra-Legal Oral Explanations of the Criminal Judgement« »Extra-legal« denotes three different kinds of statements given by criminal judges during the oral pronouncement of judgment: first, moral explanations, in particular moral blame of the defendant; second, the use of vivid language; and third, explanations that thwart the operative part of the judgment. The work examines the admissibility of extra-legal elements and discusses legal nature and functions of the oral pronouncement of judgment, which is partly considered as a »free space« for the judge.

Autorentext
Felix Kasimir Holländer studierte Rechtswissenschaften an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster mit Aufenthalten in Oslo (Norwegen) und New York City (USA). Parallel absolvierte er die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen (Common Law). Nach seinem ersten Staatsexamen 2017 war er als Wissenschaftlicher Beschäftigter an der Professur für Öffentliches Recht der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Prof. Dr. Lothar Michael) tätig. Seine Promotion erfolgte 2020. Seit 2019 ist er Referendar am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg.

Zusammenfassung
»Die gut recherchierte und argumentativ untersetzte Dissertation wirft die Frage auf, warum die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses alltäglich gegenwärtigen Problems so lange auf sich warten ließ.« Hasso Lieber, in: Richt ohne Robe, 4/2021

Inhalt
Einleitung Die mündliche Urteilsbegründung als menschliches Antlitz der Justiz oder als Einfallstor für die Moral in die Rechtsprechung? Außergesetzliches Konkretisierung des Untersuchungsgegenstandes Beispiele zur Illustration des Untersuchungsgegenstandes Bestandsaufnahme Einführung in die Regelungen zur mündlichen Urteilsbegründung Gang der Untersuchung 1. Richterleitbilder Auf der Suche nach dem Wesen richterlicher Tätigkeit (Historische) Richterleitbilder der Methodenlehre als Fundgrube Richterleitbilder im Wandel Richterleitbilder und Urteilsbegründung Zwischenfazit 2. Straf(prozess)rechtliche Perspektive Interpretation des § 268 Abs. 2 S. 2 Var. 2 StPO Entscheidungsinhalte in Abhängigkeit vom Verfahrensausgang 3. Verfassungsrechtliche Perspektive Moralischer Tadel Rechtlicher Tadel im Widerspruch zum freisprechenden Urteilstenor Zwischenfazit 4. Resümee und Lösungswege Zentrales Deutungsmuster: Mündliche Urteilsbegründung als Medium der Strafe Notwendigkeit der Reaktion bei Grenzüberschreitungen Überblick über die Rechtsschutzmöglichkeiten in der gegenwärtigen Gerichtspraxis Kritik und Lösungsansätze Schlussbetrachtung und Zusammenfassung der Lösungswege Literatur- und Sachwortverzeichnis


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