Genre:
Öffentliches Recht
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Erscheinungsdatum:
30.06.2021
Diese Monographie ist das Parallelstück zum Afrikabuch des Autors. Neu wird erarbeitet, inwiefern nationale Verfassungen »Lebensbuch« sein können und sind. In Auszügen werden fast alle nationale Verfassungen und völkerrechtliche Teilverfassungen Lateinamerikas dokumentiert und vergleichend kommentiert. Methodisch bleibt der Autor seinem Textstufenparadigma treu, ebenso wie seinem Konzept der Verfassungsvergleichung als »Kontextwissenschaft« (2007). Das Buch folgt systematisch dem Aufbau von Verfassungen von den Präambeln bis zu den Übergangs- und Schlussvorschriften. Die Idee eines »gemeinlateinamerikanischen Verfassungsrechts« (2003) wird weiterentwickelt. Im Rahmen einer universalen Verfassungslehre werden auch neu verfassungsstaatliche Strukturen in Asien (Stichwort: Völkerrecht im Verfassungsrecht) einbezogen. Thesen zur universalen Verfassungslehre runden den Band ab. Gleiches gilt für ein detailliertes Quellen- und Literaturverzeichnis.
Autorentext
Peter Häberle, einer der »ersten Verfassungsrechtler der Welt« (EL PAÍS), promovierte 1961 nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen, Bonn, Montpellier und Freiburg über den »Wesensgehalt« der Grundrechte (3. Aufl. 1983). 1969 folgte die Habilitation über das »öffentliche Interesse« bei K. Hesse (2. Aufl. 2006). Beide Schriften zählen heute zu weltweit rezipierten Standardwerken. Peter Häberle wurde als Ordinarius nach Marburg, Augsburg und Bayreuth berufen. Er entfaltet seit 1982 seinen verfassungsvergleichend-kulturwissenschaftlichen Ansatz und lehrte fast 20 Jahre als ständiger Gastprofessor für Rechtsphilosophie in St. Gallen. Sein Werk: 48 Bücher, mehr als 350 Aufsätze, Übersetzungen in 15 Sprachen. Häberle ist Ehrendoktor der Universitäten Tessaloniki, Granada, Lima, Brasilia, Lissabon, Tiflis und Buenos Aires sowie Großoffizier Italiens, Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Akademien (zuletzt Argentinien). 1998 mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet, erhielt er später die Ehrenmedaillen der Verfassungsgerichte in Rom und Lima, im Jahre 2004 dann eine spanische und eine deutsche Festschrift. Verleihung der höchsten Klasse des Cruzeiro do Sul Brasiliens (2011) und Internationaler Héctor Fix-Zamudo Preis der Universität Mexico City für herausragende rechtswissenschaftliche Leistungen sowie die Ehrenmedaille der Universität Lissabon (2014).
Inhalt
Einleitung 1. Bestandsaufnahme: Lateinamerikanische Textstufen und erste Kommentierungen eine Auswahl Präambeln in lateinamerikanischen Verfassungen Grundwerte, Selbstverständnis in lateinamerikanischen Verfassungen Staatssymbole, Nationalsymbole in lateinamerikanischen Verfassungen Grundrechte, Grundpflichten in lateinamerikanischen Verfassungen Staatsziele, Gemeinwohlklauseln, Erziehungsziele als kulturelle Lebensgrundlagen in lateinamerikanischen Verfassungen Demokratieartikel, Kennzeichnung als pluralistische Demokratie, partizipatorische Demokratie, kooperative Demokratie?, Prinzipien zum Parteienrecht, zur demokratischen Opposition in lateinamerikanischen Verfassungen Staatsorgane im Verfassungsstaat lateinamerikanische Beispiele Insbesondere: die Judikative in lateinamerikanischen Verfassungen Sonstige, besondere verfassungsrechtliche Innovationen lateinamerikanischer Verfassungen in den unterschiedlichsten Bereichen Übergangs- und Schlussvorschriften in lateinamerikanischen Verfassungen Inkurs: Kontinentale und regionale Verfassungsgemeinschaften in Lateinamerika 2. Ein Theorierahmen für Lateinamerika: nationale Verfassungslehren / universale Verfassungslehre 3. Gemeinlateinamerikanisches Verfassungsrecht ein ius commune, eine Reprise von 2003 4. Nationale Verfassungslehren und die universale Verfassungslehre: ihre Wechselwirkung? 5. Nationales »Weltverfassungsrecht«, konstitutionelles Menschheitsrecht, Völkerrecht »im« nationalen Verfassungsrecht Wege zur universalen Verfassungslehre 6. Stichworte zur universalen Verfassungslehre Ausblick Quellenverzeichnis
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