Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
Zeitgeschichtliche Forschungen 62
Genre:
20. Jahrhundert (bis 1945)
Autor:
Klaus-Michael Kodalle
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Erscheinungsdatum:
19.04.2022
Je größer der zeitliche Abstand zu einer Epoche schwerer Krisen und schuldhafter Verstrickungen ist, desto schwerer fällt es, gewendet gegen die Kompaktheit der selbstsicheren moralischen Verurteilung, die Ambivalenzen des geschichtlichen Augenblicks transparent zu machen. Geisteswissenschaftliche Theoriearbeit nach 1933 spiegelte den Erwartungsdruck, dem kollektiven Wunschdenken nach einer Neuorientierung zu entsprechen. Der Autor fokussiert die Aufmerksamkeit auf theoretisch anspruchsvolle Texte der evangelischen Theologie. In genauen Analysen wird gezeigt, wie sich vertraute Denktraditionen mit der Aufgeschlossenheit für den autoritären Führerstaat vereinbaren ließen.
»The Temptation of Theology«: The greater the temporal interval to an epoch of severe crises and guilty entanglements, the more difficult it is to make transparent, turned against the compactness of self-assured moral condemnation, the ambivalences of the historical moment. The intellectual theoretical work after 1933 reflected the pressure of expectation to meet the collective wishful thinking for a reorientation. The author focuses attention on theoretically sophisticated texts of Protestant theology. In detailed analyses it is shown how familiar traditions of thought could be reconciled with the receptiveness for the authoritarian leader state.
Autorentext
Klaus-M. Kodalle war Professor für Praktische Philosophie an der Universität Jena. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zum Verhältnis von Politik und Religion (u.a. zu Hobbes, C. Schmitt, Bonhoeffer). Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die Konstellation von Ausnahmezustand und Nonkonformität des Einzelnen. Wichtigster Anreger ist hier Kierkegaard (Publikation »Die Eroberung des Nutzlosen«, 1988). Seit dem weltgeschichtlichen Umbruch von 1989/90 wandte sich Kodalle der politisch wie moralisch außerordentlichen Erfahrungsdimension der Verzeihung zu. In mehreren Büchern untersuchte Kodalle die systematischen Dimensionen und historischen Ausprägungen von Idee und Begriff der Verzeihung (»Verzeihung denken«, 2013). Im politischen Kontext von Systemwechseln erkundete er die Möglichkeit einer Ethik der Verschonung. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und Ehrendoktor der Universität Hamburg (Ev. Theologie).
Zusammenfassung
»Kodalles sehr gelehrte, beachtliche kleine Studie regt auf jeden Fall, auch interdisziplinär, sehr zum Nachdenken an.« Prof. Dr. Thomas Martin Schneider, in: Theologisch-Praktische Quartalschrift, 2/2023
Inhalt
Einleitung: 1933 die Versuchung der Theologie A. Paul Tillich: Auf der Grenze B. Emanuel Hirsch: Nationalsozialistische Existenztheologie C. Karl Heim: Der Wunsch nach Identifizierbarkeit des göttlichen Willens D. Hans Michael Müller: Nachmetaphysische Theologie nationalsozialistisch E. Gerhard Kuhlmann: Aufhebung der Theologie F. Erik Peterson: Der Kierkegaard-Impuls Abschied vom Protestantismus Nachwort: Andeutung einer theologischen Alternative
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