Bankenkrise als Vertrauenskrise

Vertrauen ist ein fundamentaler Mechanismus auf dem Finanzmarkt. Umfragen zeigen jedoch, dass das öffentliche Vertrauen in Finanzinstitutionen während der Bankenkrise 2007/2008 nachhaltig geschädigt wurde. Es stellt sich also die Frage, ob und wie Vertrauen wieder hergestellt werden kann. Forscher unterschiedlichster Disziplinen haben diesbezüglich Antworten gegeben, die jedoch meist einer empirischen Grundlage entbehren. Insbesondere die Stakeholder-Perspektive bleibt weitestgehend unbeachtet. Da Stakeholder allerdings grundlegend von organisationalen Handlungen betroffen sind, besteht hier eine große Forschungslücke. Das Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wodurch die Wirkung von Vertrauens-reparierenden Maßnahmen auf Stakeholder bestimmt wird. Mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse werden die Effekte verschiedener Maßnahmen auf drei Stakeholdergruppen der Schweizer Bank UBS analysiert: Investoren, Kunden und Politiker. Es zeigt sich, dass die durchgeführten Maßnahmen höchst unterschiedlich auf die Stakeholder wirkten und von zwei Faktoren bestimmt wurden: Die Art der Beziehung des Stakeholders zur Bank und die Art und Weise, wie Vertrauen gebrochen wurde.

Autorentext
Anne Hager, M.A., geb. 1986: Studium der Politischen Wissenschaft und English Studies (B.A.) an den Universitäten Aachen und Bern; Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften (M.A.), Programm Management und Verwaltung an der Universität Konstanz sowie an der Sciences Po Lyon.

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