Entsicherte Sinnsuche

Aus seiner Freiheitsstruktur heraus muss sich der Mensch unausweichlich zu allem Vorfindbaren in ein Verhältnis setzten. Aufgrund dieser Struktur seiner reflexiven Subjektivität wird sich der Mensch selbst immer wieder neu zur Frage. Wer bin ich? Was kann ich hoffen? Und gibt es für den Menschen überhaupt einen letzten Sinn, oder ist mit dem Tod sein Schicksal im kosmischen Geschehen unausweichlich besiegelt? Es sind die Entzweiungserfahrungen des Lebens, welche durch einschneidende Erlebnisse immer wieder neu die Fragen nach der eigenen Identität und dem letzten Grund der Wirklichkeit aufwerfen. Wenn aber trotz der Freude und des Glücks, leben zu dürfen, die Augen vor der Endlichkeit und Begrenztheit menschlichen Daseins nicht verschlossen werden und der Tod und das Leiden nicht das letzte Wort haben sollen, muss die Frage nach Gott gestellt werden. Unhintergehbar bleibt jedoch zugleich die Erkenntnis der Moderne, dass Gott als Sehnsuchtswort, zumal als ein persönlicher Gott der etwas anzufangen und zu vollenden vermag, in seiner Existenz ungewiss geworden ist. Ausgehend von dem Film "SinnSuchend" werden die Ambivalenzen des menschlichen Lebens zwischen Lebenslust und Traurigkeit, zwischen Hoffnung und Verzweiflung und die radikale Erfahrung des Vermissens Gottes beleuchtet. Wenn sich das Leben schlagartig ändert, rücken das Lebenwollen und Sterbenmüssen immer näher zusammen.

Autorentext
Studium der Katholischen Theologie, der Sport-, Politik-, und Geschichtswissenschaft an der Universität Freiburg im Breisgau. Regisseur des Films "SinnSuchend". Referententätigkeit zu filmdidaktischen Möglichkeiten für den Religionsunterricht. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg bei Prof. Dr. Magnus Striet.

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