Die kleine Organschaftsreform und ihre großen Auswirkungen

Mit der ertragssteuerlichen Organschaft nimmt sich das deutsche Steuerrecht eines in der Wirtschaft bedeutenden Sachverhalts an, der Besteuerung verbundener Unternehmen. Um der wirtschaftlichen Einheit einer so entstandenen Unternehmensgruppe gerecht zu werden, bietet die ertragsteuerliche Organschaft eine Ausnahme von einigen bedeutenden steuerlichen Grundprinzipien. In den letzten Jahren hat sich die aufkommende Kritik an den Regelungen der ertragssteuerlichen Organschaft stetig verschärft und die Forderungen nach einer Reform wurden immer lauter. Insbesondere im Zuge der wachsenden Europäischen Union und der damit verbundenen Weiterentwicklung des Gemeinschaftsrechts wurde die ertragssteuerliche Organschaft als nicht mehr zeitgemäß empfunden und die rein inländische Ausrichtung teilweise als unvereinbar mit dem Gemeinschaftsrecht gesehen. Angetrieben von einem stetig wachsenden Reformdruck setzte sich die damalige Koalition in der 17. Legislaturperiode des Bundestags das Ziel, die ertragssteuerliche Organschaft durch ein neues und modernes Gruppenbesteuerungssystem zu ersetzen. Dieses Vorhaben mündete letztendlich in der "kleinen Organschaftsreform".

Autorentext
Marco Hellriegel ist gelernter Kaufmann. Nach seinem Abschluss als staatl. gepr. Betriebswirt studierte er Wirtschaftsrecht mit dem Schwerpunkt Steuerrecht an HTW Berlin. Hier erlangte er im Oktober 2014 den akademischen Titel Bachelor of Laws (LL.B.). Derzeit strebt er den Master in Unternehmens- und Steuerrecht an der Univ. Potsdam an (LL.M).

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