Untertitel:
Der Briefwechsel zwischen Eric Voegelin und Leo Strauss von 1934 bis 1964
Genre:
Philosophie-Lexika
Autor:
Peter J. Opitz, Eric Voegelin, Leo Strauss
Herausgeber:
Fink Wilhelm GmbH + Co.KG
Erscheinungsdatum:
30.04.2010
Die Zahl deutscher Philosophen von internationalem Rang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist eher begrenzt. Neben Hannah Arendt und Karl Löwith, Hans Jonas und Hans Blumenberg, gehören zu ihr auch zwei Männer, die in den 30er Jahren Europa verließen, in den USA eine neue akademische Karriere begannen und zu Weltruhm gelangten: Leo Strauss und Eric Voegelin. Mit den Namen dieser beiden deutschen Emigranten verbinden sich neben ihrer scharfsinnigen Kritik an einer zum Positivismus verflachten Sozialwissenschaft die Bemühungen um eine Wiederbelebung der griechischen politischen Philosophie. Dass beide Denker jenseits dieser Gemeinsamkeiten höchst unterschiedliche philosophische Positionen vertraten, ist eine der zahlreichen Erkenntnisse, den ihr über zwei Jahrzehnte geführte Briefwechsel vermittelt. Nachdem dieser schon in englischer und französischer Übersetzung vorliegt, erscheint er hier erstmals in der Originalfassung. Ein Dokument von besonderem Reiz. Hans-Georg Gadamer
Autorentext
Eric Voegelin (1901-85) studierte und unterrichtete an der Wiener Universität bis zu seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1938. Seine Tätigkeit in Wien wurde durch Aufenthalte in Deutschland, den USA und Frankreich unterbrochen, die wesentlich zu seiner intellektuellen Entwicklung beitrugen. Max Weber war für ihn in diesen Jahren ein entscheidender Bezugspunkt seiner wissenschaftlichen Entwicklung. In seinen Texten der 1920er und 1930er Jahre konstatierte Voegelin die Krise des Positivismus als das Verhängnis der geistigen Verfassung insbesondere Mitteleuropas. Die politischen Erscheinungen der totalitären Bewegungen veranlassen ihn, das Verhältnis von Politik und Religion in der Moderne radikal zu überdenken. Leo Strauss, geb. 1899 in Kirchhain/ Hessen, gest. 1973 in Annapolis/Maryland. 1921 Promotion bei Cassirer in Hamburg, anschließend Studien bei Husserl und Heidegger in Freiburg. 1932-34 Rockefeller Stipendiat in Paris und Cambridge. Hobbes-Forschungen in England. 1938 Übersiedlung in die USA. Lehre an der New School for Social Research in New York. 1949 Ruf als Professor für Politische Philosophie an die University of Chicago, die während der zwei Jahrzehnte seiner Lehr- und Forschungstätigkeit zum wichtigsten Ort der Neubelebung der Politischen Philosophie wird.
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