Sozialisation in den 90er Jahren

Sozialisation in den 90er Jahren

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783810018960
Untertitel:
Lebensziele, Wertmaßstäbe und politische Ideale bei Jugendlichen
Genre:
Kommunikationswissenschaft
Autor:
Arnim Regenbogen
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
1998
Anzahl Seiten:
285
Erscheinungsdatum:
31.01.1998
ISBN:
978-3-8100-1896-0

Bei den heutigen Angeboten und der Vielfalt der Möglichkeiten, das eigene Leben zu verwirklichen, fehlen den Menschen häufig die Wertmaßstäbe rur ihre Überlegungen, nach denen sie ihre Entscheidungen treffen sollen. Dieser Satz könnte in einem nachdenklichen Essay zur häufig beschworenen "Wertkrise" in unserer Gesellschaft stehen. Der Verfasser könnte weiter fort fahren: "Was wir brauchen, ist ein umfassender Wertediskurs, eine Diskussi on über die zentralen Grundfragen, vor allem über die Ziele, die wir in unse rer Gesellschaft gemeinsam anstreben können . . . ". Zur Verwirklichung dieser Forderung bedürfte es eines krisenüberdauernden Überzeugungsminimums zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen; es bedarf in jedem Fall gemeinsamer Werthaltungen, weIche geeignet sind, in einer auf Ge winnmaximierung ausgerichteten Gesellschaft dennoch auf Handlungsfreiheit hin orientieren zu können. In der Tat: Die neunziger Jahre brachten uns zwar das Ende des Kalten Krieges in Europa, eine (vielleicht nur vorübergehende) Unterbrechung in den Systemauseinandersetzungen über Möglichkeiten und Grenzen der individuellen Selbstbestimmung, jedoch wurde über Zumutbar keit und Chancen kollektiver Zielsetzungen mit Blick auf die Zukunft zu we nig gestritten. Die ideologisch geprägten Auseinandersetzungen über indivi duelle versus kollektive Ziele sind früher einmal Erkennungsmerkmal der Systemkonkurrenz zwischen einem privatwirtschaftlich dominierten und ei nem sozialistisch präformierten Gesellschaftsmodell gewesen. Heute wird diese Kontroverse ohne grundsätzlichen Systemvergleich dadurch entschärft, daß sie nur noch im Rahmen einer, in der allein übriggebliebenen marktwirt schaftlichen Ordnung geruhrt werden kann. Als nach dem Zusammenschluß beider deutscher Staaten das nunmehr gemeinsame Grundgesetz reformiert werden sollte, kam dabei 1994 wenig stens eine kleine Revision bei der Formulierung von Staatszielen heraus.

Klappentext
Bei den heutigen Angeboten und der Vielfalt der Möglichkeiten, das eigene Leben zu verwirklichen, fehlen den Menschen häufig die Wertmaßstäbe rur ihre Überlegungen, nach denen sie ihre Entscheidungen treffen sollen. Dieser Satz könnte in einem nachdenklichen Essay zur häufig beschworenen "Wertkrise" in unserer Gesellschaft stehen. Der Verfasser könnte weiter fort­ fahren: "Was wir brauchen, ist ein umfassender Wertediskurs, eine Diskussi­ on über die zentralen Grundfragen, vor allem über die Ziele, die wir in unse­ rer Gesellschaft gemeinsam anstreben können . . . ". Zur Verwirklichung dieser Forderung bedürfte es eines krisenüberdauernden Überzeugungsminimums zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen; es bedarf in jedem Fall gemeinsamer Werthaltungen, weIche geeignet sind, in einer auf Ge­ winnmaximierung ausgerichteten Gesellschaft dennoch auf Handlungsfreiheit hin orientieren zu können. In der Tat: Die neunziger Jahre brachten uns zwar das Ende des Kalten Krieges in Europa, eine (vielleicht nur vorübergehende) Unterbrechung in den Systemauseinandersetzungen über Möglichkeiten und Grenzen der individuellen Selbstbestimmung, jedoch wurde über Zumutbar­ keit und Chancen kollektiver Zielsetzungen mit Blick auf die Zukunft zu we­ nig gestritten. Die ideologisch geprägten Auseinandersetzungen über indivi­ duelle versus kollektive Ziele sind früher einmal Erkennungsmerkmal der Systemkonkurrenz zwischen einem privatwirtschaftlich dominierten und ei­ nem sozialistisch präformierten Gesellschaftsmodell gewesen. Heute wird diese Kontroverse ohne grundsätzlichen Systemvergleich dadurch entschärft, daß sie nur noch im Rahmen einer, in der allein übriggebliebenen marktwirt­ schaftlichen Ordnung geruhrt werden kann. Als nach dem Zusammenschluß beider deutscher Staaten das nunmehr gemeinsame Grundgesetz reformiert werden sollte, kam dabei 1994 wenig­ stens eine kleine Revision bei der Formulierung von Staatszielen heraus.

Inhalt
1. Zwei Forschungszugänge zur moralischen Sozialisation: Regelbewußtsein und Einstellung zu Werten.- 1.1 Jugendliche als Repräsentanten eines gesellschaftlichen Wertewandels? Inglehart-Erhebungen und Nachfolgestudien.- 1.2 Wertmaßstäbe und Lebensziele: Vorschläge für einen differenzierten Umgang mit dem Wertbegriff.- 2. Wertbesetzte Zieloptionen.- 2.1 Gesellschaftliche Ziele im Bewußtsein von Jugendlichen der neunziger Jahre.- 2.2 Werthaltungen bei der Bestimmung von Lebenszielen.- 2.3 Freiheit und Selbständigkeit als Nahziele im Leben von Heranwachsenden.- 2.4 Längerfristige Perspektiven bei der Auswahl von lebensbestimmenden Prinzipien.- 3. Kriterien für die Auswahl und Verwendung von Werten.- 3.1 Wertmaßstäbe als Selektionsstandards in Einzelfallentscheidungen.- 3.2 Wertmaßstäbe für das Zusammenleben von Jugendlichen.- 3.3 Geschlechtsspezifische Unterschiede.- 4. Sozialisation in Nahbereichen: Familie, Ausbildung, Freundschaften.- 5. Werterwartungen in Freundschaften und Familien.- 5.1 Was bedeutet Freundschaft im Urteil von Jugendlichen?.- 5.2 Werterwartungen durch Freunde.- 5.3 Zur Einschätzung des Wertklimas in Familien.- 6. Institutionelle Werte: wahrgenommene Werterwartungen in der Ausbildung.- 6.1 Zum Erwartungsdruck auf Jugendliche mit naher Berufsperspektive.- 6.2 Werterwartungen und ihre Akzeptanz in den Institutionen der schulischen und beruflichen Ausbildung.- 7. Wertkonsens und Erwartungsdissens in Sozialisationsmilieus.- 7.1. Wertvermittlung und andere Wege zur Förderung der Werturteilsfähigkeit.- 7.2 Konsistenz und Verallgemeinerbarkeit als Gütekriterien für jugendliche Wertbeurteilungen.- 8. Intergenerative Sozialisation: Erziehungsziele von Erwachsenen und Werthaltungen von Jugendlichen.- 8.1 Erziehungsziele derEltern im Unterschied zu wahrgenommenen Werterwartungen nach dem Urteil von Jugendlichen.- 8.2 Zur Bedeutung der Schulausbildung für die Ausprägung von Werthaltungen: Thesen aus der bisherigen Sozialisationsforschung und Resultate der vorliegenden Untersuchung.- Anhang I: Zur Konstruktion des Fragebogens und zur Datenerhebung.- Anhang II: Zur Ermittlung von Lebenszielen und Bewertungsmaßstäben in mündlichen Interviews.- Anhang III: Fragebogen mit Einzelresultaten.- Literatur.- Verzeichnis der Tabellen.- Verzeichnis der Abbildungen.- Namensregister.- Stichwortregister.


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