Einband:
Kartonierter Einband (Kt)
Genre:
Musik, Film & Theater
Herausgeber:
Königshausen & Neumann
Das Thema Melancholie ist in den letzten Jahrzehnten Gegenstand einer großen Zahl von Veröffentlichungen gewesen, in denen sich dessen tiefgreifende Virulenz für das aktuelle Befinden unserer Zeit dokumentiert. Auch für das Leben und Schaffen des Komponisten Johannes Brahms hatte die Melancholie große Bedeutung. Sie zeigt sich bei ihm als eine Reaktionsweise auf die fundamentalen Bedrängnisse der menschlichen Existenz. Das Bewusstsein der unaufhebbaren Kontingenz des irdischen Daseins führt bei Brahms dazu, dass seine Werke kaum noch Lösungen zu deren Überwindung anbieten können. Stattdessen weist die Dramaturgie der Kompositionen an zentralen Stellen ein Rückzugsverhalten auf, das melancholisch geprägt ist. Die Rückzüge münden nicht selten in einer partiellen Realitätsverweigerung, im bewussten Sichversenken in Traum, Schlaf und Verklärung und dem intensiven, sinnlichen Auskosten des Augenblicks. Die Erkenntnis dieser Aspekte von Melancholie fordert aber nicht selten eine neue Interpretation seiner Werke. Deren angemessene Würdigung durch eingehende Analysen zeigt den Komponisten als Geistesverwandten philosophischer Denkansätze des 20. Jahrhunderts und macht so verständlich, warum uns dessen Werke heute noch so nahegehen.
Autorentext
Andreas Ickstadt unterrichtet an der Universität der Künste Berlin die Fächer Musiktheorie und Gehörbildung. Er studierte zunächst in Frankfurt am Main Schulmusik und Musikwissenschaft, bevor er seine künstlerisch-wissenschaftlichen Ausbildung an der Hochschule der Künste Berlin im Fach Musiktheorie ergänzte.
Klappentext
Das Thema Melancholie ist in den letzten Jahrzehnten Gegenstand einer großen Zahl von Veröffentlichungen gewesen, in denen sich dessen tiefgreifende Virulenz für das aktuelle Befinden unserer Zeit dokumentiert. Auch für das Leben und Schaffen des Komponisten Johannes Brahms hatte die Melancholie große Bedeutung. Sie zeigt sich bei ihm als eine Reaktionsweise auf die fundamentalen Bedrängnisse der menschlichen Existenz. Das Bewusstsein der unaufhebbaren Kontingenz des irdischen Daseins führt bei Brahms dazu, dass seine Werke kaum noch Lösungen zu deren Überwindung anbieten können. Stattdessen weist die Dramaturgie der Kompositionen an zentralen Stellen ein Rückzugsverhalten auf, das melancholisch geprägt ist. Die Rückzüge münden nicht selten in einer partiellen Realitätsverweigerung, im bewussten Sichversenken in Traum, Schlaf und Verklärung und dem intensiven, sinnlichen Auskosten des Augenblicks. Die Erkenntnis dieser "Aspekte von Melancholie" fordert aber nicht selten eine neue Interpretation seiner Werke. Deren angemessene Würdigung durch eingehende Analysen zeigt den Komponisten als Geistesverwandten philosophischer Denkansätze des 20. Jahrhunderts und macht so verständlich, warum uns dessen Werke heute noch so nahegehen.
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