Untertitel:
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Schweizer Buchpreis 2022
Genre:
Erzählende Literatur & Romane
Herausgeber:
DuMont Buchverlag GmbH
Erscheinungsdatum:
19.07.2022
Die Erzählfigur in Blutbuch identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, lebt sie nun in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie. Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l'Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.
»Kim de l'Horizon hat mit Blutbuch etwas eingelöst, das zu den großen Versprechen der Literatur gehört, ein neues Sternbild für alte Muster und erstarrte Positionen.« Jürgen Ponto-Preis 2022 »Sehr subtil und sehr poetisch wird hier von der fortgeschriebenen Erfahrung der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erzählt, davon, wie Menschen ineinander wurzeln.« FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »Ein vielschichtige[r], sprachgewaltige[r] Text [], der die Grenzen des Genres [] auf fulminante Weise sprengt. Der Strom aus Reflexionen und erzählerischen Passagen, Szenen und Dialogen, Zitaten und Gedichten [] spiegelt formal das Ringen darum, die Geschlechterdichotomie zu überwinden und durch eine fluide Identität zu ersetzen.« Jonas Grethlein, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »Kim de l'Horizon macht das Murmeln von Körpergeschichten zu einem grandiosen Roman.« Paul Jandl, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG »Man [kann] nur staunen über die literarische Meisterschaft, die de l'Horizon entfaltet«. Florian Eichel, DIE ZEIT »Kim de l'Horizon ist eine wichtige Stimme für eine neue Art des Schreibens. [] Die Nominierungen für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis sind hochverdient.« Nora Zukker, TAGES-ANZEIGER »In Kim de l'Horizons Blutbuch wird die Sprache so fluide, wie es Körper und Identitäten sind: Es reißt einen mit in seinem Strom.« Egbert Tholl, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Ein gigantisches, extravagantes Werk.« Julien Burri, LE TEMPS »Ein sehr gut geschriebenes Buch [] auf der absoluten Höhe der Diskurse.« Ijoma Mangold, DIE ZEIT-PODCAST DIE SOGENANNTE GEGENWART »Wahnsinn, diese Sprache(n)! Blutbuch vermittelt so drastisch und doch auch sensibel und zärtlich, was es bedeuten kann, wederrein weiblich noch rein männlich zu sein. Aber nicht als politisches Pamphlet, sondern als unerhörte Poesie.« Stefan Hochgesand, BERLINER ZEITUNG »Durch die Zuerkennung des Deutschen Buchpreises wurde aus der Schweizer Autorenpersönlichkeit Kim de l'Horizon die Figur der Stunde: die Avantgarde des Widerstands gegen vorschnelle Zuschreibung.« Ronald Pohl, DER STANDARD »Geschlechterstereotype? Die lässt dieses Debüt einfach komplett hinter sich. [] Es ist eine virtuose Reise, auf die man sich begibt, untermalt von Sätzen, mit denen de l'Horizon ein eigenes Universum heraufbeschwört und mich nachhaltig begeistert hat.« Imke Weiter, EMOTION »Die Wunden, an die Blutbuch rührt, finden in der magischen Praxis dieses literarischen Hexenkessels Ausdruck und Heilung. Man oder mensch, wie es darin konsequent heißt, blickt danach anders auf die Welt.« Stefan Kister, STUTTGARTER ZEITUNG »Kim de l'Horizon hat den Buchpreis bekommen und alles daran ist fantastisch. [] Kim de l'Horizons Buch ist eben kein ideologisches Pamphlet, es ist eine Geschichte über die Suche nach der Sprache für die eigene Identität, eine Geschichte des Ich-Werdens und -Seins.« Anna Schneider, DIE WELT »Es hat etwas Heilsames das Blutbuch zu lesen, denn es erinnert daran, dass Scham die genaueste Kraft der Erinnerung ist.« Corinne Orlowski, WDR »Besonders die Annäherung an die Grossmutter, die an Demenz leidet, gehört zum Behutsamsten und Zärtlichsten, was die Literatur der Schweiz zu bieten hat. [] Ein bemerkenswert dichter und tiefgründiger Erstling!« Julian Schütt, ST. GALLER TAGBLATT »Ein berührendes, literarisch opulentes, äußerst faszinierendes Buch!« Stephanie Metzger, BAYERISCHER RUNDFUNK »Blutbuch überrascht und verblüfft mehr als 300 Seiten hindurch stets aufs Neue durch die Wandlungsfähigkeit der Sprache, das Spiel mit Formen und Textflüssen und vor allem durch die kluge und witzige Erzählweise, die am Ende alle scheinbar widersprüchlichen Bausteine zu einem großen, eindrucksvollen Und arrangiert.« Judith Hoffmann, Ö1 KULTUR AKTUELL »Es ist ein zartes, nachdenkliches Buch im ersten Teil. Ein klug forschendes Buch im Mittelteil. Und ein fantastisches Buch im letzten!« Bettina Steiner, DIE PRESSE »Was für ein literarischer Hochgenuss, Ritt und Hexenwerk! []Dieser Roman sprengt die Rahmen konventioneller Erzählweisen und Sprache. Harte explizite selbstzerstörische fließen in überbordende lyrische Passagen. Ein Text, der Wurzeln treibt und niemanden unberührt lassen wird. Ich war von der ersten Seite begeistert, Jahreshighlight, gar Lebensbuch.« Daniel Schmelhaus, DIEK_AISERIN
Vorwort
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Schweizer Buchpreis 2022
Autorentext
KIM DE L`HORIZON, geboren 1992 auf Gethen. Vor "Blutbuch" versuchte Kim mit Nachwuchspreisen Aufmerksamkeit zu erringen - u. a. mit dem Textstreich-Wettbewerb für ungeschriebene Lyrik und dem Damenprozessor. Heute hat Kim genug vom »ICH«, studiert Hexerei bei Starhawk und textet kollektiv im Magazin DELIRIUM. "Blutbuch" wurde 2022 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung sowie dem Deutschen Buchpreis 2022 ausgezeichnet und ist nominiert für den Schweizer Buchpreis 2022.
Klappentext
Die Erzählfigur in >Blutbuch< identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, lebt sie nun in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie. Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l'Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.
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