Untertitel:
Kriegsfolgen, Erinnerungspolitik und humanitärer Anspruch im Lager Friedland (1945-1970)
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Herausgeber:
Wallstein Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:
01.02.2016
Eröffnung des Museums Friedland im Frühjahr 2016. Wie konnte sich das Flüchtlingslager Friedland innerhalb weniger Jahre von einem Provisorium unter vielen zu einem bundesweit bekannten und symbolisch hochgradig aufgeladenen »Tor zur Freiheit« entwickeln? Um diese Frage zu beantworten, verortet Sascha Schießl die langlebige Institution Friedland mit ihren vielschichtigen Funktionen in der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Indem er die Aufnahmeprozesse im Lager mit den zeitgenössischen erinnerungspolitischen Diskursen verknüpft, werden nicht nur die divergierenden Interessen, Wahrnehmungen und Konflikte beleuchtet, die zur Entstehung und Fortentwicklung des Erinnerungsortes beitrugen. Zugleich veranschaulicht Schießl, in welchem Beziehungsgeflecht Flüchtlinge, Vertriebene, Kriegsheimkehrer und Aussiedler in Friedland aufgenommen wurden und welche Deutungen mit ihrer Ankunft in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft verbunden waren. Sascha Schießl arbeitet überzeugend heraus, dass die Prozeduren zur Aufnahme von »Deutschen« in den ersten Nachkriegsjahrzehnten auf Entscheidungen und Definitionen der nationalsozialistischen Rassenpolitik und Besatzungsherrschaft zurückgriffen und wie sehr diese Zusammenhänge durch erinnerungspolitische und symbolische Zuschreibungen überlagert wurden.
Autorentext
Sascha Schießl, geb. 1980, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Deutschen Philologie und Politikwissenschaft in Göttingen, von 2008 bis 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zeitgeschichtlichen Arbeitskreis Niedersachsen (ZAKN), 2014 Stipendiat am Deutschen Historischen Institut London.
Klappentext
Wie konnte sich das Flüchtlingslager Friedland innerhalb weniger Jahre von einem Provisorium unter vielen zu einem bundesweit bekannten und symbolisch hochgradig aufgeladenen 'Tor zur Freiheit' entwickeln? Um diese Frage zu beantworten, verortet Sascha Schießl die langlebige Institution Friedland mit ihren vielschichtigen Funktionen in der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Indem er die Aufnahmeprozesse im Lager mit den zeitgenössischen erinnerungspolitischen Diskursen verknüpft, werden nicht nur die divergierenden Interessen, Wahrnehmungen und Konflikte beleuchtet, die zur Entstehung und Fortentwicklung des Erinnerungsortes beitrugen. Zugleich veranschaulicht Schießl, in welchem Beziehungsgeflecht Flüchtlinge, Vertriebene, Kriegsheimkehrer und Aussiedler in Friedland aufgenommen wurden und welche Deutungen mit ihrer Ankunft in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft verbunden waren. Sascha Schießl arbeitet überzeugend heraus, dass die Prozeduren zur Aufnahme von 'Deutschen' in den ersten Nachkriegsjahrzehnten auf Entscheidungen und Definitionen der nationalsozialistischen Rassenpolitik und Besatzungsherrschaft zurückgriffen und wie sehr diese Zusammenhänge durch erinnerungspolitische und symbolische Zuschreibungen überlagert wurden.
Zusammenfassung
»Sascha Schießl (...) hat mit der Studie zum Lager Friedland eine ausgezeichnete Arbeit vorgelegt«; »uneingeschränkt zu empfehlen« (Henrik Bispinck, H-Soz-Kult, 12.11.2016) »Das Buch hat hohen geschichtlich-wissenschaftlichen Wert und ist allen interessierten Lesern zu empfehlen.« (Erhard Cziomer, Das Historisch-Politische Buch, 5/2016)
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