Untertitel:
Die Rettung von zehntausend Juden vor dem rumänischen Holocaust
Genre:
Historische Biografien
Autor:
Siegfried Jägendorf
Herausgeber:
Transit Berlin
Auflage:
1. Aufl. 25.08.2009
Erscheinungsdatum:
30.09.2009
Zu den über Hunderttausenden nach Transnistrien verschleppten rumänischen Juden gehörte auch der Elektroingenieur und ehemalige Siemens-Direktor Siegfried Jägendorf. Mit Schlips und Nadelstreifenanzug kam er ins Konzentrationslager und schaffte es, auch hier von der deutschen Kommandatur sowie den rumänischen Behörden als »Herr Direktor« angesprochen zu werden. Als der Lagerkommandant (der wie Jägendorf im Ersten Weltkrieg österreichischer Offizier gewesen war) schimpfte, nicht einmal elektrisches Licht gäbe es im kriegszerstörten Moghilev, antwortete der Gefangene Jägendorf, das könne er ändern
Dokumente in der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem belegen, daß im Ghetto von Moghilev über zehntausend Juden durch die von Jägendorf gegründete und geleitete Fabrik vor der Vernichtung bewahrt wurden. Im Unterschied zu anderen Rettern wie Raul Wallenberg in Budapest oder Oskar Schindler in Krakau war Siegfried Jägendorf selbst Jude, ein Deportierter und den Mördern ausgelieferter Häftling, dessen gefährlicher Balanceakt zwischen Anpassung und Widerstand nur auf der eigenen Persönlichkeit und den eigenen Fähigkeiten basierte.
Autorentext
Schmiel Jägendorf (nach dem Studium nannte er sich Siegfried) wurde 1885 in der Bukowina der Habsburger Monarchie geboren. Er studierte Elektrotechnik in Mittweida bei Dresden, war in Czernowitz Direktor der Siemensniederlassung und gründete später in Wien eine Fabrik. Das mondäne Leben zwischen Wien und Budapest war ihm vertraut. 1938 entkam er in Wien der Gestapo, flüchtete nach Rumänien und leitete, zurück in Czernowitz, eine eigene Firma, bevor er dann 1941 deportiert wurde. 1946 konnte er mit seiner Frau in die USA ausreisen, wohin seine beiden Töchter schon 1938 von Wien aus entkommen waren. Hier starb er 1970 und hinterließ ein Manuskript, das erst später entdeckt und 1991 in New York bei HarperCollins erstmals veröffentlicht wurde.
Klappentext
»Viel zu wenig sind das Schicksal und die Schrecknisse der nach Transnistrien Verbannten bekannt. Grausamkeit und Verzweiflung, aber auch Beweise von Mut und Widerstand kennzeichnen die Tragödie dieser verschleppten Juden. Und es gab das Wunder von Moghilev.« Elie Wiesel, aus Rumänien stammender Friedensnobelpreisträger
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