Familienmedizin in Deutschland

Familienmedizin in Deutschland

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783899676143
Genre:
Medizin-Lexika
Autor:
Jürgen Collatz
Herausgeber:
Pabst, Wolfgang Science

Die Situation der Familien in Deutschland erscheint im internationalen Vergleich auffällig und verbesserungswürdig. Die Anforderungen an Mütter und Kinder führen immer häufiger zu Überlastungen und in Folge zu gesundheitlichen Störungen und Fehlentwicklungen. Immer mehr Mütter und Kinder, insbesondere in Einelternfamilien, sind von Armut und Ausgrenzung betroffen. Neueste repräsentative empirische Ergebnisse weisen auf eine "neue Morbidität" hin, bei der Erschöpfung, psychische Störungen und sich früh chronifizierende Erkrankungen dominieren. Diese Entwicklungen verlangen eine inhaltliche Neuorientierung der Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern, denn vielfach können diese gesundheitlichen Störungen nur im Rahmen der Familie wirksam behandelt werden. Diagnostik und Therapie müssen sich mehr auf die multifokalen Anforderungen der Familiengesundheit konzentrieren. In Deutschland sind familienmedizinische Angebote unterentwickelt und mangelhaft finanziert. Bisher werden familienmedizinische Angebote atomisiert in verschiedensten Fachbereichen vorgehalten, die zudem miteinander konkurrieren statt zu kooperieren. Erschöpfte Mütter und ihre Kinder benötigen zumeist aber multifokale, umfassende Hilfen (case management), die leicht erreichbar sein müssen. Mit präventiven und frühen rehabilitativen Maßnahmen sind besonders hohe und nachhaltige Effekte für Mütter, Kinder und Familien zu erzielen. Internationale Studien zeigen, dass eine familienmedizinisch orientierte Versorgung bedeutend effektiver und kostengünstiger wäre. In diesem Buch stellen führende Autoren verschiedenster Fachbereiche neue Ergebnisse ihrer Forschung vor, diskutieren die Notwendigkeit und das derzeitige Dilemma der Familienmedizin und entwickeln Perspektiven.

Inhalt
1;Inhaltsverzeichnis;6 2;Vorwort;8 2.1;Zum Aufbau des Buches;11 3;Grußwort;16 4;Familiensituation und Familienpolitik in Deutschland;18 4.1;1. Familienpolitik als nachhaltige Gesellschaftspolitik;19 4.2;2. Wandel der Familie seit der Industriegesellschaft;20 4.3;3. Die Geburtenrate in Deutschland nach Berufsgruppen;23 4.4;4. Organisation von Fürsorge in der modernen Gesellschaft;24 4.5;5. Das deutsche Sonderproblem: Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen und Akademikern;25 4.6;6. Abwanderung von Humankapital aus strukturschwachen Regionen;25 4.7;7. Vergleich mit anderen europäischen Ländern hinsichtlich der Geburtenrate;26 4.8;8. Neuordnung des Lebensverlaufs;27 4.9;9. Neue Arbeitszeitmodelle;28 4.10;10. Kinderbetreuung im internationalen Vergleich;30 4.11;11. Neuordnung von Erwerbsverläufen;33 4.12;12. Zeitpolitik;35 4.13;13. Förderung von Kindern aus deprivierten Familienverhältnissen;36 4.14;Literatur;37 5;Zuspitzungen der Problemlagen von Müttern/ Vätern und Kindern und die Notwendigkeit einer familienmedizinischen Orientierung des Gesundheitssystems in Deutschland;39 5.1;1. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Lebenssituationen von Müttern/ Vätern und ihren Kindern;40 5.2;2. Familienspezifische Belastungen, Ängste, Gratifikationskrisen;47 5.3;3. Mütter sind anders krank;54 5.4;4. Krankheitsentstehung und -verarbeitung in der Familie;60 5.5;5. Die „neue“ Morbidität;67 5.6;6. Das Dilemma: Strukturelle Probleme des Gesundheitswesens in Deutschland;68 5.7;7. Perspektiven: Bausteine familienmedizinischer Gesundheitsversorgung;73 5.8;Literatur;85 6;Kinder – Familien – Gesundheit: Fakten und Zahlen aus dem bundesweit repräsentativen Kinder-und Jugendgesundheitssurvey ( KiGGS);98 6.1;1. Einführung;99 6.2;2. Erster bundesweit repräsentativer Kinder- und Jugendgesundheitssurvey ( KiGGS);107 6.3;3. Ergebnisse;109 6.4;4. Zusammenfassung und Diskussion;122 6.5;Literatur;127 7;Psychosoziale Belastungen – ein Aspekt gesundheitlicher Ungleichheit von Müttern?;133 7.1;1. Einleitung;134 7.2;2. Methodik;136 7.3;3. Ergebnisse;140 7.4;5. Diskussion;148 7.5;Literatur;151 8;Möglichkeiten und Wirksamkeit einer präventiven Familienmedizin in Deutschland;155 8.1;1. Die neuen Leiden der Kinder;156 8.2;2. Vermeidbare Gesundheitsprobleme;157 8.3;3. Voraussetzungen für eine wirksame Prävention;160 8.4;4. Wirksamkeit vorausschauender Beratung junger Eltern;165 8.5;Zusammenfassung und Schlussfolgerungen;173 8.6;Literatur;173 9;Gesundheitliche Situation von Kindern allein erziehender Mütter in Deutschland;177 9.1;1. Einleitung;178 9.2;2. Bisheriger Forschungsstand;180 9.3;3. Daten und Methode;183 9.4;4. Allgemeiner Gesundheitszustand;186 9.5;5. Psychische und Verhaltensauffälligkeiten;188 9.6;6. Sportliche Aktivität und Übergewicht;189 9.7;7. Gesundheitsbezogene Lebensqualität;191 9.8;8. Moderierende Einflüsse;193 9.9;9. Diskussion und Ausblick;195 9.10;Literatur;198 10;Notwendigkeit der Familienmedizin aus Sicht der Allgemeinmedizin;202 10.1;1. Einleitung;202 10.2;2. Familie und Gesellschaft;203 10.3;3. Gesundheit und Familie;204 10.4;4. Familienmedizin aus allgemeinmedizinischer Sicht;206 10.5;5. Chancen und Hindernisse der Allgemeinmedizin hinsichtlich Familienmedizin;212 10.6;6. Zukunftsperspektive;214 10.7;Literatur;216 11;Familienorientierte Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin. Auswirkung von chronischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen auf das Familiensystem und Erfordernisse an die Gesundheitsversorgung;219 11.1;Einleitung: Fallvignette;220 11.2;Familienorientierte und kindzentrierte Versorgung – ein Widerspruch?;222 11.3;Gesundheits- und Entwicklungsbedürfnisse und Bedeutung von Kontextfaktoren: Konzeptioneller Hintergrund der ICF;224 11.4;Adaptation des betroffenen Kindes und Jugendlichen sowie der Familie an chronische Erkrankungen und Behinderung;226 11.5;Gesundheitsbezogene Versorgungsbedürfnisse;231 11.6;Ausblick: Familienorientierung und multiprofessionelle Kooperation in der Kinder- und Jugendmedizin;234 11.7;Literatur;236 12;Entwicklung von Weiblichkeit und psychosomatische Frauengesundheit;239 12.1;1. Einleitung;240 12.2;2. Frauenkrankheiten als Spiegelbild der Geschichte;241 12.3;3. Entwicklungspsychologische Aspekte von Weiblichkeit und Frauengesundheit;247 12.4;4. Frauengesundheit in Deutschland;249 12.5;5. Psychosomatische Frauengesundheit;253 12.6;6. Ausblick;258 12.7;Literatur;261 13;Die Bedeutung der Erschöpfung für die Rehabilitation;264 13.1;1. Einleitung;265 13.2;2. Zur Problematik der Beschreibung des Phänomens der chronischen Erschöpfung;266 13.3;3. Erschöpfung als Problem von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden;270 13.4;4. Mechanismen der Verbesserung der vegetativen Regulation;276 13.5;5. Rehabilitationsergebnisse;280 13.6;6. Schlussfolgerung und Ausblick;282 13.7;Literatur;283 14;Die gesundheitliche Situation von Kindern in Einelternfamilien;289 14.1;Die Häufigkeit von Einelternfamilien;289 14.2;Die Situation alleinerziehender Mütter;292 14.3;Folgen für die Kinder;297 14.4;Interventionsmöglichkeiten;305 14.5;Ausblick;311 14.6;Literatur;311 15;Keine Zeit für Liebe, keine Zeit für Kinder?;323 15.1;1. Familie und der zweite demographische Übergang;323 15.2;2. „warm modern“ oder „cold modern“?;325 15.3;3. Städtisches Leben in modernen Berufen;330 15.4;4. Die Unterschätzung der privaten Haushaltsökonomie;331 15.5;5. Zeitpolitik als Querschnittspolitik;332 15.6;Literatur;333 16;Autorenverzeichnis;336 17;Danksagung;339


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