Kollektive Arbeitsformen in den darstellenden Künsten

Kollektive Arbeitsformen in den darstellenden Künsten

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783958085244
Genre:
Musik, Film & Theater
Herausgeber:
Neofelis Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:
30.06.2026

Was zeichnet kollektive Formen der Zusammenarbeit in den zeitgenössischen, darstellenden Künsten aus? Wie entwickeln und reflektieren Kollektive ihre eigenen Praktiken? Wie lassen sie sich weitergeben? Und inwieweit dokumentieren diese zugleich auch wichtige Prozesse institutionellen Wandels innerhalb der Theaterlandschaft? Kollektive Arbeitsweisen prägen die Freie Szene seit jeher, doch in den letzten Jahren lässt sich ein deutlicher Trend zum Kollektiven auch in anderen Bereichen des Kulturbetriebs beobachten. Konzepte wie New Work , Commons oder Sorgearbeit knüpfen an Begriff und Logiken des Kollektiven an und verbinden damit enthierarchisierte, selbstbestimmte, basisdemokratische und solidarische Organisationsformen. Gleichzeitig scheint es wichtig, zu differenzieren, inwiefern unterschiedliche kollektive Praktiken gegenwärtig tatsächlich den Ansprüchen an hierarchie- und machtkritisches Arbeiten gerecht werden. Der Sammelband leistet eine aktuelle Bestandsaufnahme kollektiven Arbeitens in den freien darstellenden Künsten im deutschsprachigen Raum, bündelt vielfältige Reflexionen zum Begriff und der Reichweite des Kollektiven und verortet kollektive Arbeitsweisen im Kontext gegenwärtiger Transformationsprozesse inner- und außerhalb des Kulturbetriebs. Der Fokus liegt dabei auf einer jüngeren Generation zeitgenössischer, (queer-)feministischer Theater-, Tanz- und Performancekollektive, zu denen bislang noch nicht viel geforscht und publiziert wurde. Der Band bewegt sich zwischen wissenschaftlicher Reflexion und künstlerischer Praxis: Er richtet sich gleichermaßen an Akteur:innen aus Kunst, Wissenschaft und angrenzenden Kontexten. Versammelt werden praxeologisch informierte, theoretische und historisierende Beiträge zur Vielfalt kollektiver Arbeitsweisen, ein interviewbasierter Polylog über Erfahrungen, Spannungen und Selbstverständnisse von Kollektiven, ein Glossar des kollektiven Arbeitens von A wie Aufgabenteilung bis Z wie Zeitmanagement sowie eine praxisorientierte Toolbox kollektiver Produktions- und Arbeitsweisen für Lehre und künstlerische Praxis.

Autorentext
Jule Gorke (sie/ihr) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich "Affective Societies" an der Freien Universität Berlin. Dort forscht sie zu feministischen Ästhetiken des Gegenwartstheaters und den affektiven Dynamiken von Solidaritätsappellen. Sie ist Teil des Performancekollektivs hannsjana, dessen Arbeiten u.a. an den Sophiensælen Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Luzerner Theater zu sehen waren. Anja Kerschkewicz (sie/ihr) ist Theatermacherin und -kuratorin. Mit dem Performancekollektiv Frauen und Fiktion (FuF) forscht sie auf Basis biografischer Recherchen zu Geschlechterrollen und intersektionaler Gleichberechtigung. Ihre Performances spielten u.a. am Theaterdiscounter Berlin, LICHTHOF Theater Hamburg, Theater Oberhausen sowie beim Heidelberger Stückemarkt und den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Sie lehrte an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, der Universität der Künste Berlin und als Gastprofessorin für kollektives Arbeiten an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Simone Niehoff (sie/ihr) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg "Ästhetische Praxis" an der Universität Hildesheim, wo sie zu kollektivem Arbeiten und Vielstimmigkeit im Sinne pluralistischer, diverser und heterogener Dramaturgien und Ästhetiken forscht. Ihre Dissertation zu theatralen Interventionen schloss sie 2017 an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab und war dort bis 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft sowie im Internationalen Doktorand:innenkolleg MIMESIS. Nach ihrem Studium der Dramaturgie war sie Mitglied des inzwischen aufgelösten Theaterkollektivs faketopretend. Yana Prinsloo (sie/ihr) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Theaterwissenschaft am Institut für Film-, Theater-, Medien und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Dissertation Theaterarbeit. Praktiken der Freien Szene (2025) zu Arbeits- und Carepraktiken im Gegenwartstheater der Freien Szene in Deutschland ist im Kontext ihrer Forschung im interdisziplinären Sonderforschungsbereich "Humandifferenzierung" entstanden. Von 2017 bis 2021 realisierte sie als Redakteurin Sondersendungen, Fernseh- und Onlinebeiträge für das 3sat-Feuilleton Kulturzeit . Theresa Schütz (sie/ihr) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich "Affective Societies" an der Freien Universität Berlin. 2021 wurde sie mit einer Studie zur Publikumsinvolvierung im immersiven Theater promoviert. Seitdem forscht sie als Postdoktorandin zu Künstler:innenkollektiven, Zukunftsgefühlen und institutionellem Wandel. 2024 war sie Vertretungsprofessorin an der Folkwang Universität der Künste. Seit 2013 ist sie zudem als freie Theaterkritikerin für verschiedene Fachmedien tätig; seit 2025 ist sie Teil des Kuratoriums des Fonds Darstellende Künste. Im Neofelis Verlag hat sie Stimme - Kritik - Emotion. Festschrift für Doris Kolesch (2025) gemeinsam mit Jenny Schrödl herausgegeben.


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback