EDR Datenanalyse bei Versicherungsbetrug

Jährlich ereignen sich etwa 2,2 Millionen Straßenverkehrsunfälle auf Deutschlands Straßen. Im Verkehrswesen ist der Versicherungsbetrug weit verbreitet, da objektive Beweise zur Aufklärung meist nicht oder nur mit geringer Güte und Qualität vorliegen. In neueren Fahrzeugen werden verschiedene Daten in Steuergeräten und Assistenzsystemen erfasst und gespeichert. In den US Staaten sind unfallrelevante Aufzeichnungen bereits seit Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Die derzeit gängigen Datensysteme wurden auf ihre Verwendung bewertet, insbesondere ob sich Unfallabläufe damit objektiv und nachweisbar rekonstruieren lassen. Unfallschäden an Fahrzeugen mit EDR Systemen wurden analysiert und eigene Crashversuche mit EDR-fähigen Fahrzeugen vorgenommen. Es kann erkannt werden, dass nicht jeder Kollisionstyp ereignisrelevante Daten aufzeichnet. Mit Hilfe von wenigen Daten gelingt jedoch eine Aufklärung von Unfallereignissen bzw. können von Beteiligten geschilderte Abläufe mit den vor- und nachkollisionären Fahrzeugbewegungen abgeglichen werden. Insbesondere der Nachweis des"Gefahren oder Gestanden" sein kann mit Hilfe der Daten nachgewiesen werden.

Autorentext
Jochen Lehmkuhl ist selbständiger Kfz.- Sachverständiger vom Niederrhein und von der IHK Duisburg-Kleve-Wesel öffentlich bestellt und vereidigt für Straßenverkehrsunfälle, Kfz. Schaden und Bewertung.

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