Herausgeber:
Evangelische Verlagsanstalt
Erscheinungsdatum:
25.06.2013
Die Studie zur Frauenkorrespondenz Anselms von Canterbury entdeckt den großen Denker und Kirchenpolitiker als feinsinnigen Seelsorger. Der Prior und Abt von Bec stand in Kontakt mit Adelsfrauen, die das Kloster auf vielfältige Weise unterstützten; als Erzbischof von Canterbury verfasste Anselm Schreiben an die Fürstinnen des Investiturstreits. Die Studie untersucht die Perspektiven des Heils, die der monastische Theologe seinen Adressatinnen außerhalb des Klosters eröffnete. Inhaltliche Entsprechungen in den theoretischen Schriften Anselms werden aufgezeigt und damit eine beachtliche Interdependenz von Spiritualität und Theologie/Philosophie in dessen Werk. Zu den neuen Erkenntnissen der Studie gehören Anselms Beiträge zur Entwicklung des hochmittelalterlichen Inklusentums und der Brautmystik.
Autorentext
Susanne Schenk, Dr. theol., Jahrgang 1972, studierte Evangelische Theologie in Bethel, Oxford, Princeton, Heidelberg und Tübingen. Sie ist ordinierte Pfarrerin, arbeitet aber seit 2011 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kirchengeschichte mit den Schwerpunkten Mittelalter und Reformation der Evangelisch-theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Die Autorin wurde mit dieser Arbeit 2012 an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau promoviert.
Zusammenfassung
Die Studie zur Frauenkorrespondenz Anselms von Canterbury entdeckt den groen Denker und Kirchenpolitiker als feinsinnigen Seelsorger. Der Prior und Abt von Bec stand in Kontakt mit Adelsfrauen, die das Kloster auf vielfaltige Weise unterstutzten; als Erzbischof von Canterbury verfasste Anselm Schreiben an die Furstinnen des Investiturstreits. Die Studie untersucht die Perspektiven des Heils, die der monastische Theologe seinen Adressatinnen auerhalb des Klosters eroffnete. Inhaltliche Entsprechungen in den theoretischen Schriften Anselms werden aufgezeigt und damit eine beachtliche Interdependenz von Spiritualitat und Theologie/Philosophie in dessen Werk. Zu den neuen Erkenntnissen der Studie gehoren Anselms Beitrage zur Entwicklung des hochmittelalterlichen Inklusentums und der Brautmystik.
Inhalt
INHALT Einleitung 13 I. Bec (10601093) 23 I.1 Prior und Abt Anselm im Kontakt mit Frauen 23 I.1.1 Vorgeschichte: Das Erbe der Mutter 23 I.1.2 Prior und Abt im Gegenuber zu den Wohltaterinnen des Klosters 29 I.1.3 Der Abt und die Frauen im Kloster 33 I.1.4 Prior und Abt als Seelsorger von Inklusinnen 36 I.2 Heilsperspektiven in den Frauenbriefen des Priors und Abtes und Aspekte ihrer Interdependenz mit dem Fruhwerk Anselms 45 I.2.1 Die Beterin affectus und aspectus 46 I.2.1.1 Adelheid, die Tochter Wilhelms des Eroberers (Ep. 10) 47 I.2.1.2 Das Vorbild der Maria Magdalena (Or. XVI) 54 I.2.1.3 Die Aufnahme der Maria-Magdalena-Figur im Proslogion 74 I.2.2 Die geistliche Freundin communio caritatis 81 I.2.2.1 Die »Laieninklusin« Frodelina (Ep. 45) 81 Exkurs: Anselms Ideal des Inklusentums Brief an den Inklusen Hugo (Ep. 112) und Kapitel XXV des Proslogion 88 I.2.2.2 Die communio caritatis Anselms als »Gebetsverbruderung« 102 Exkurs: Anselms Briefwechsel mit Abt Durand von La Chaise-Dieu 103 I.2.2.3 Affectus mutui amoris und perfecta caritas in Monologion (XLIXLIV) und Proslogion (XXV) 107 I.2.3 Die adiutrix consors praemiorum 112 I.2.3.1 Grafin Adelheid (Ep. 86) 112 I.2.3.2 Irmgard (Ep. 134) 119 I.2.4 Die Stifterin bona opera und retributio 131 I.2.4.1 Grafin Ida von Boulogne (Ep. 82; 114; 131) 131 I.2.4.2 Rohais von Clare (Ep. 94) 142 I.2.4.3 Amor dei, amor propter deum und retributio im Monologion (LXVIII und LXX) 145 I.3 Wege der Liebe zwischen Kloster und Welt 154 I.3.1 Sechs Frauen zwischen Welt und Kloster 154 I.3.2 Prior und Abt zwischen Kloster und Welt 155 I.3.3 Wege der Liebe 155 I.3.4 Die heilspadagogische Bedeutung des Klosters 157 I.3.5 Die Interdependenz von Theologie und Frommigkeit 158 II. Canterbury: Die ersten Jahre des Erzepiskopats (10931100) 159 II.1 Der neue Erzbischof von Canterbury im Kontakt mit Frauen 159 II.1.1 Der ehemalige Abt von Bec und die bedeutende Stifterin des Klosters 159 II.1.2 Der neue Erzbischof und die bedeutenden Frauenkloster Englands 160 II.1.3 Der Erzbischof als Forderer weiterer religioser Frauengemeinschaften 166 II.1.4 Anselm und seine leibliche Schwester 168 II.2 Heilsperspektiven im Umbruch 170 II.2.1 Zwischen Bec und Canterbury: Die geistliche Tochter des Erzbischofs bene vivendi studium 170 II.2.1.1 Grafin Ida von Boulogne (Ep. 167) Neubestimmung des Verhaltnisses 170 II.2.1.2 Eine Briefparallele: Weltfrau Ida und Klosterfrau M. (Ep. 167; 184) 179 Exkurs: Das Brautbild der Wiltonbriefe (Ep. 168; 169; [184]; 185) 182 II.2.1.3 Der numerus electorum hominum in Cur deus homo XVIII 197 II.2.2 Im Exil: Die Mutter eines Oblaten meritum oblationis 200 II.2.2.1 Richeza (Ep. 211) 200 II.2.2.2 Richeza als Ehefrau eines Kreuzfahrers (Ep. 264) kein weiteres meritum 206 II.3 Ein Heilsweg in Unterscheidung von Welt und Kloster 209 II.3.1 Eine Weltfrau 209 II.3.2 Anselm zwischen Abt und Erzbischof 210 II.3.3 Ein Heilsweg in der Welt 211 II.3.4 Die polemische Wendung der Braut 213 II.3.5 Ein klosterlicher Nachtrag aus dem Exil 213 II.3.6 Die Interdependenz von Frommigkeit und Theologie 214 III. Canterbury: Die Jahre des englischen Investiturstreits (11001109) 215 III.1 Erzbischof Anselm im Kontakt mit Frauen 215 III.1.1 Der Erzbischof und die Weltfrau eine Fortsetzung 215 III.1.2 Anselm und seine leibliche Schwester eine Fortsetzung 217 III.1.3 Der Erzbischof und die Frauenkloster im Investiturstreit 219 III.1.4 Der Erzbischof und die Furstinnen des englischen Investiturstreits 220 III.2 Heilsperspektiven in den Frauenbriefen des Erzbischofs Anselms Programm 229 III.2.1 Die cura animae durch den Erzbischof: monitio, absolutio, benedictio 229 III.2.1.1 Ida Trennung von Politik und Seelsorge (Ep. 244; 247) 229 III.2.1.2 Basilia Das Vermachtnis Anselms (Ep. 420) 237 III.2.2 Die Furstin an der Seite von Kirche und Erzbischof filia et advocata ecclesiae 244 III.2.2.1Clementia von Flandern (Ep. 249) consulere contra inimicos 244 III.2.2.2 Mathilde von Tuszien (Ep. 325) liberare de potestate inimicorum 256 III.2.2.3 Adela von Blois und Chartres (Ep. 448) complere desiderium archiepiscopi 259 III.3 Wege des Heils zwischen Kirche und Welt 263 III.3.1 Funf Frauen in der Welt 263 III.3.2 Erzbischof zwischen Kirche und Welt 263 III.3.3 Ein Heilsweg in der Welt und Heilswege zwischen Welt und Kirche 264 III.3.4 Das consilium der Furstin 265 III.3.5 Die Wendung der Braut auf die Kirche 266 III.3.6 Die Interdependenz von Frommigkeit, Theologie und Politik 267 III.4 Anselm und Mathilde Ein Dialog um das Heil der Konigin, des Erzbischofs und der Kirche 268 III.4.1 Erzbischof Anselm und Konigin Mathilde Ein Briefdialog im Investiturstreit 271 III.4.1.1 Die Canterbury- und Romreisebriefe: Das consilium der Konigin 271 III.4.1.2 Die Exilsbriefe: Buße und Vermittlung der Konigin 275 III.4.1.3 Die Briefe nach L'Aigle 284 III.4.2 Die Rezeption des Mathilde-Anselm-Briefwechsels 287 III.4.3 Die »Fastenbriefe« (Ep. 242; 243): Bruder Christus gegen Richter Christus 291 III.4.3.1 Ep. 242: »... ut pervenias ad [...] Iesum Christum« 293 III.4.3.2 Ep. 243: »... ut cum illa et in illa sponso deo placeatis« 301 Schluss: Vita praesens via est 309 Quellen- und Literaturverzeichnis 312 Register 327 1. Personen 327 2. Briefe aus den AOO 331 3. Werke Anselms 334 4. Bibelstellen 335
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